Deutsch-mexikanische Dreieckskooperation

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsch-mexikanische Dreieckskooperation
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mexiko
Politischer Träger: Mexikanische Agentur für Internationale Entwicklungszusammenarbeit (AMEXCID)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2017

© GIZ

Ausgangssituation

Das Schwellenland Mexiko kann eine Reihe von Erfolgen in der Entwicklungspolitik vorweisen, vor allem im Umwelt-, Energie- und Klimasektor. Für die Nachbarländer und andere Staaten Zentralamerikas können diese Fortschritte bei der Bewältigung eigener entwicklungspolitischer Herausforderungen hilfreich sein.

Darüber hinaus teilt Mexiko mit seinen Nachbarn in Zentralamerika länderübergreifende Herausforderungen, wie zunehmende Dürreperioden und -gebiete, sowie die Notwendigkeit, Strategien zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels abzustimmen. Die regionale entwicklungspolitische Vorreiterrolle Mexikos und die gemeinsamen Herausforderungen heben die Bedeutung von regionalem Austausch und Lernprozessen ebenso hervor wie die Notwendigkeit regionaler Entwicklungsstrategien von Mexiko und den zentralamerikanischen Ländern.

Ziel

Deutschland und Mexiko nutzen ihre komplementären Stärken, um einen signifikanten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in Drittländern zu leisten.

Vorgehensweise

Mexiko ist nicht nur Empfänger von Mitteln der internationalen Zusammenarbeit, sondern auch Geber – vor allem in eigenen Kooperationsprojekten mit zentralamerikanischen Ländern und der Karibik. Deutschland und Mexiko sind seit 40 Jahren Kooperationspartner Seit 2006 arbeiten sie auch im Rahmen von Dreieckskooperationen zusammen. Mittlerweile wurden acht Projekte erfolgreich abgeschlossen, acht weitere werden aktuell durchgeführt. Die mexikanische Entwicklungsagentur AMEXCID hat eine federführende Rolle bei der Anbahnung, Begleitung und strategischen Ausrichtung der Dreieckskooperationen; Umsetzung und Beratung in den Dreieckskooperationen übernehmen die jeweils zuständigen mexikanischen Fachbehörden.

Wirkungen

Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit von Deutschland und Mexiko hat die staatliche Wohnungsbaubank INFONAVIT Mechanismen für energieeffizienten Wohnungsbau entwickelt und verbessert, so die Grüne Gebäudehypothek (Hipoteca Verde) und ein System zur Qualifizierung und Registrierung von Wohngebäuden (Sisevive-Ecocasa). Auf Nachfrage der kolumbianischen Regierung unterstützen beide Partner die zuständigen Behörden in Kolumbien dabei, diese Instrumente einzuführen.

Die Nationale Kommission für Biodiversität Mexikos CONABIO hat mithilfe von Fachkräften der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eine Abteilung aufgebaut, die Eingriffe in Ökosysteme, wie Waldbrände, Abholzung oder Auswirkungen des Klimawandels, mit hochaufgelösten Satellitenaufnahmen präzise ermittelt. Kolumbien gehört, genau wie Mexiko, zu den megadiversen Ländern, in denen Veränderungen der Landnutzung besonders schwere Folgen für die Artenvielfalt haben. Mexiko und Deutschland bauen gemeinsam mit dem kolumbianischen Umweltministerium ein Erdbeobachtungssystem auf.

In Bolivien berät die Nationale Wasserkommission Mexikos CONAGUA bolivianische Gemeinden dabei, wie sie ihre Abwasserstrukturen verbessern können. Neben der Installation von Pilotkläranlagen wird eine dynamische Lernplattform aufgebaut und Mitarbeiter nationaler und kommunaler Behörden werden im Wasserressourcenmanagement geschult.

Der mexikanische Einzelhandelsverband ANTAD betreibt eine virtuelle Plattform für Supermärkte, Kaufhäuser und Lieferanten. Mit einer besonderen Umweltanwendung können die Teilnehmer ihre Leistungsfähigkeit bei der Ressourceneffizienz überprüfen und Verbesserungsvorschläge bekommen. Mit Unterstützung der GIZ und von ANTAD erhalten kleine und mittlere Unternehmen aus Guatemala und Honduras Zugang zur Plattform und zum Umwelttool. Die Dreieckskooperation trägt so zu nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung und Armutsreduzierung in der Region bei.

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