Verbesserung der Mütter- und Kindsgesundheit

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbesserung der Mütter- und Neugeborenengesundheit
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tansania
Politischer Träger: Ministry of Health, Community Development, Gender, Elderly and Children
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2017

Tansania. Versorgung für den bestmöglichen Start ins Leben. Eine Krankenschwester versorgt Mutter und Kind auf einer Neugeborenenstation in Mtwara. © GIZ

Ausgangssituation

Tansania hat bedeutende Fortschritte bei der Verbesserung der Kindergesundheit und, in geringem Maß, auch bei der Müttergesundheit erzielt. Neugeborenen- und Müttersterblichkeit bleiben im internationalen Vergleich allerdings außerordentlich hoch. Das liegt vor allem an den gravierenden Missständen in der geburtshilflichen Versorgung. Zahlreiche Stellen sind unbesetzt und das vorhandene Personal ist schlecht ausgebildet. Mangelnde Fachkenntnisse und Managementkompetenzen im Gesundheitssektor, ineffiziente Haushaltsplanung und fehlende Beteiligung der Zivilbevölkerung, vor allem von Frauen, tragen zu der unzureichenden geburtshiflichen Versorgung bei. Vor allem arme, benachteiligte Frauen nutzen die geburtshilflichen Gesundheitsdienstleistungen kaum.

Ziel

Vor allem arme, benachteiligte Frauen und Mädchen nutzen verstärkt die verbesserten geburtshilflichen Gesundheitsdienstleistungen in den Regionen Lindi und Mtwara.

Vorgehensweise

Schwerpunkt des Vorhabens ist die Verbesserung der geburtshilflichen Dienstleistungen in 213 ausgewählten Gesundheitseinrichtungen in den Regionen Mtwara und Lindi. In enger Kooperation mit der KfW Entwicklungsbank und Beiträgen anderer Kooperationspartner, wie Voluntary Service Overseas (VSO) und Elisabeth Glaser Pediatrict and AIDS Foundation (EGPAF) werden personelle Ressourcen und institutionelle Leistungsfähigkeit gestärkt:

  1. Verbesserung der personellen Ressourcen und der institutionellen Leistungsfähigkeit für die geburtshilfliche Versorgung von Müttern und Neugeborenen
  2. Verbesserung der Verfügbarkeit von einsatzbereiten medizinischen Geräten für geburtshilfliche Dienstleistungen

Zur besseren Verfügbarkeit von einsatzbereiten medizinischen Geräten berät EPOS Consulting.

Die jährlich rund 55.000 Schwangeren in den Regionen Mtwara und Lindi. gehören mehrheitlich zur armen Bevölkerung Tansanias. Sie sind hinsichtlich ihrer politischen Teilhabe, ihres soziokulturellen Status und ihrer persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten im nationalen Vergleich besonders benachteiligt. Verbesserte Qualität bei der Mütter- und Neugeborenengesundheit ist entscheidend, um Frauen davon zu überzeugen, in Gesundheitseinrichtungen zu entbinden, wo sie bei Problemen von der Notfallversorgung profitieren. Das Programm zur Unterstützung des Gesundheitssektors hat Qualitätsteams in den Mütter- und Neugeborenenstationen eingerichtet, die die Behandlung und Pflege regelmäßig mit evidenzbasierten Qualitätsmanagementinstrumenten überprüfen.

Wirkungen

Das Personal der 213 ausgewählten Gesundheitseinrichtungen wurde weitergebildet: Managementtrainings und Fortbildungen wurden durchgeführt, beispielweise zu spezieller Neugeborenenbehandlung, geburtshilflicher Narkose, zum Management von Blutprodukten und zum Qualitätsmanagement von Neugeborenenstationen und Kreissälen sowie zur Auswertung von Todesfällen. Monatliche Mentoringbesuche fanden in den sechs Krankenhäusern mit einer speziellen Neugeborenenstation statt. Das Personal wurde dabei durch praktische Übungen und Besprechungen von Fallbeispielen fortgebildet. Der Anteil der Gesundheitseinrichtungen, der ausgebildetes Personal für die geburtshilfliche Grund- und Notfallversorgung entsprechend nationaler Standards vorhält, ist durch die bisherigen Maßnahmen bereits deutlich gestiegen.

Eine Basisdatenerhebung in allen 213 Gesundheitseinrichtungen hatte ergeben, dass nur 18 Prozent der Einrichtungen die für die geburtshilfliche Grund- und Notfallversorgung notwendigen medizinischen Geräte einsatzbereit vorhalten. Aufgrund der Daten wurde ein Beschaffungsplan erstellt, der durch die Partner, die KfW Entwicklungsbank und, in geringem Umfang, durch das Vorhaben finanziert wird.