Stärkung des ukrainischen Katastrophenschutzes (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung der Kapazitäten des ukrainischen Katastrophenschutzes
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ukraine
Politischer Träger: Staatlicher Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2018

Ukraine Ambulanzen © GIZ

Ausgangssituation

Der Konflikt im Osten des Landes hat etwa 1,5 Millionen Ukrainer zu Binnenflüchtlingen gemacht. Sie haben in westlicheren Landesteilen Zuflucht gesucht. Lokale und regionale Verwaltungen sind durch diesen massiven Zuzug überfordert und können die staatlichen Basisdienstleistungen nicht überall aufrecht erhalten. Der Staatliche Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS), das sind Feuerwehr und Katastrophenschutz, sowie das Ukrainische Rote Kreuz sollen die Verwaltungen unterstützen. Sie können dies wegen schlechter technischer Ausrüstung und nicht zeitgemäßer Organisationsstrukturen jedoch nicht ausreichend leisten.

Ziel

Der Staatliche Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS) und das Ukrainische Rote Kreuz können auf Notfälle und Krisen besser reagieren. Dadurch ist die Situation der Binnenflüchtlinge und der aufnehmenden ostukrainischen Gemeinden, zum Beispiel in den Regionen Charkiw, Dnipropetrowsk und Saporischschja, verbessert. 

Ukraine. Training von Einsatzkräften © GIZ

Vorgehensweise

Für ein effektives Katastrophenrisikomanagement bei Notfällen und Krisen werden Kompetenzen, Ressourcen und Leistungsfähigkeit verbessert. Zunächst wird der vorrangige Bedarf an Ausrüstung, Weiterbildung und strukturellen Maßnahmen ermittelt. Daraufhin werden:

  • technische Ausrüstung für ein Viertel aller in der Krisenregion tätigen Einsatzkräfte beschafft,
  • Trainings, Workshops, Delegationsreisen, Übungen und andere Maßnahmen für 1.000 Führungs- und Einsatzkräfte durchgeführt,
  • rund 12 Gebäude, wie Feuerwachen, Leitstellen und Lager, modernisiert.
  • 100.000 Binnenflüchtlinge werden mit Lebensmitteln und Sachgütern versorgt.

Wirkungen

Eine umfangreiche Lieferung technischer Ausrüstungsgüter wurde bereits an den Staatlichen Dienst der Ukraine für Notfallsituationen (DSNS) übergeben: 1.000 Atemschutzgeräte, 2.000 persönliche Schutzausrüstungen sowie 150 Kilometer Feuerwehrschlauch, 60 Tonnen Schaumlöschmittel und rund 100 Sätze hydraulische Rettungsgeräten mit Scheren und Spreizern. Damit konnten rund 20 Prozent der Einsatzkräfte versorgt werden. Durch den Einsatz dieser technischen Ausrüstung ist die Gefahr gesundheitlicher Schäden für die Feuerwehrleute bei Einsätzen in den östlichen Oblasten bereits deutlich gesunken. Gleichzeitig stieg die Qualität der Grundversorgung von Binnenflüchtlingen und ansässiger Bevölkerung beim Brandschutz und bei der technischen Hilfe.

Die 5.000 Katastrophenschützer in den östlichen Oblasten erhielten 12 moderne Geländekrankenwagen. Für rund 500.000 Binnenflüchtlinge sowie die ansässige Bevölkerung bedeutet dies besserer Zugang zu ärztlicher Notversorgung. Das Ukrainische Rote Kreuz erhielt Übungspuppen und Bürogeräte, um seine Leistungsfähigkeit zu sichern und zu verbessern.

Ukraine. Feuerwehrmänner © GIZ

Mit der Verteilung von Gütern des täglichen Bedarfs an etwa 100.000 Binnenflüchtlinge wurde deren Ernährung in einer Übergangszeit gesichert. Viele von ihnen sind ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Durch Gehhilfen und Rollstühle erhielten sie wieder mehr Bewegungsfreiheit.

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