Ökosystemleistungen zur Anpassung an den Klimawandel nutzen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Mainstreaming EbA – Stärkung ökosystembasierter Anpassung in Planungs- und Entscheidungsprozessen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)
Land: Global
Politischer Träger: Mexiko: Ministry of Environment and Natural Resources (Secretaría de Medio Ambiente y Recursos Naturales, SEMARNAT), National Commission of Protected Natural Areas (Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas, CONANP); Peru: Ministry of Environment (Ministerio del Ambiente, MINAM), Ministry of Economy and Finance (Ministerio de Economía y Finanzas, MEF); Philippinen: National Climate Change Commission (NCCC); Südafrika: Department of Environmental Affairs (DEA); Vietnam: Ministry of Natural Resources and Environment (MONRE)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2022

Die internationale EbA Community of Practice trifft sich einmal im Jahr zum Erfahrungsaustausch

Ausgangssituation

Ökosystembasierte Anpassung (Ecosystem-based Adaptation, EbA) ist ein naturbasierter Lösungsansatz zur Anpassung an den Klimawandel. EbA soll Menschen dabei unterstützen, sich mithilfe gesunder Ökosysteme an die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Hierfür werden Ökosysteme geschützt und wiederhergestellt, und ihre nachhaltige Nutzung wird gefördert.

Trotz wachsenden internationalen Bewusstseins, beachtlicher Erfolge und positiver Beispiele für EbA sind viele Akteure noch nicht mit den EbA-Alternativen, die ihnen zur Verfügung stehen, vertraut oder nicht in der Lage, sie adäquat zu beurteilen. Dies liegt daran, dass übertragbare und anwenderfreundliche Strategien sowie Methoden und Instrumente zur Verankerung des Themas in zentralen Entscheidungen und Prozessen fehlen. Problematisch ist auch, dass Wissen über erfolgversprechende Ansätze schwer zugänglich ist und es an Austauschformaten mangelt.

Ziel

Schlüsselakteure verwenden bewährte EbA-Instrumente und -Lösungen für nationale und internationale Planungs- und Umsetzungsmaßnahmen im Klima- und Umweltbereich. EbA ist Teil einer Gesamtstrategie zur Anpassung an den Klimawandel.

Ein Definitionsrahmen hilft zu verdeutlichen, was als EbA gilt.

Vorgehensweise

In Kooperation mit seinen Partnern entwickelt das Vorhaben Instrumente und Methoden zur Optimierung von EbA-Ansätzen und arbeitet daran, diese übertragbar und für die Akteure nutzbar zu machen. Daneben werden über ein globales Lern- und Wissensnetzwerk Erkenntnisse aus den Erfahrungen bei der Umsetzung, Verankerung und Verbreitung von EbA zusammengetragen. Die Erkenntnisse stehen der breiten Fachöffentlichkeit und Schlüsselakteuren zur Verfügung  – zum Beispiel in Form von Leitfäden oder wissenschaftlichen Informationen zu EbA. Zur Erstellung relevanter Studien und Grundsatzdossiers werden Praxisbeispiele aus anderen Bereichen wie Wasserwirtschaft, Landwirtschaft oder Infrastruktur herangezogen. Das Globalvorhaben organisiert außerdem bedarfsorientierte Schulungen, Online-Seminare und Konferenzen, bei denen sich die Beteiligten über diese Beiträge austauschen und ihre Kenntnisse über EbA erweitern können. Projektmaterial und Fallbeispiele werden auf Online-Plattformen veröffentlicht.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH arbeitet mit zahlreichen internationalen Organisationen zusammen, um das Vorhaben weltweit umzusetzen. Dazu gehören die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (International Union for Conservation of Nature, IUCN), das Internationale Institut für Umwelt und Entwicklung (International Institute for Environment and Development, IIED) und verschiedene Einrichtungen der Vereinten Nationen (United Nations, UN).

EbA in der Praxis zu erleben, ist nach Möglichkeit Teil der jährlich stattfindenden internationalen EbA Community of Practice Workshops.

Wirkungen

Das Vorhaben hat dazu beigetragen, EbA in internationalen Politikprozessen und relevanten Arbeitsfeldern zu verankern – beispielsweise in Zusammenarbeit mit UN-Einrichtungen wie dem Sekretariat des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) und dem Nairobi Work Programme sowie mit dem Netzwerk Friends of EbA (FEBA) und der Partnerschaft für Umwelt und Katastrophenvorsorge (Partnership for Environment and Disaster Risk Reduction, PEDRR). 

Die internationale EbA Community of Practice (CoP) wurde als globales Wissensnetzwerk gegründet und hat bereits mehr als 400 Mitglieder aus rund 30 Ländern und 80 verschiedenen Organisationen. Das Netzwerk fördert EbA und ihre Verankerung in Verhandlungen und Politikprozessen weltweit. Es hat auch an der Gründung nationaler CoPs mitgewirkt.

Das Vorhaben unterstützt EbA-Aktivitäten weltweit und erreicht eine breite Zielgruppe von Praktiker*innen, Entscheidungsträger*innen und Planer*innen. Seine Wissensprodukte und Fallbeispiele helfen vielen Akteuren bei der Planung und Durchführung von Projekten und beim Wissenstransfer in die politische Praxis und tragen so zur Verankerung von EbA in den jeweiligen Ländern bei. Eine neu eingerichtete EbA Support Facility bietet fachliche Begleitung und Anleitung zu den wichtigsten Schritten eines EbA-Projektdurchführungszyklus.

Stand: Mai 2021