Strategische Umweltdialoge

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Strategische Umweltdialoge
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2023

© GIZ

Ausgangssituation

Klimawandel, Artensterben, Armut und Hunger sowie ein hoher Verbrauch von natürlichen Ressourcen zeigen, dass weltweit umgesteuert werden muss. Mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der 2030-Agenda  hat sich die Weltgemeinschaft erstmals auf einen umfassenden und ehrgeizigen Zielkatalog geeinigt. Zielsetzung der 2030-Agenda ist es, die globale Entwicklung sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten und die dazu notwendige weltweite Wirtschaftstransformation voranzutreiben. Alle Länder – egal ob Entwicklungs-, Schwellen- oder Industrieland – sind damit gleichermaßen gefordert, alternative Entwicklungspfade einzuschlagen, die im Vergleich zu den gegenwärtigen Wirtschaftsweisen deutlich klimafreundlicher, ressourceneffizienter und sozial gerechter sind.

Ziel

Der Austausch mit Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in ausgewählten Schwellenländern schafft gemeinsame Perspektiven für eine umweltfreundliche und soziale Wirtschaftsentwicklung. Sowohl die Zusammenarbeit Deutschlands mit einzelnen Ländern als auch internationale Politikprozesse, wie zum Beispiel die Klimaverhandlungen, sind gestärkt und tragen zu einer nachhaltigen Transformation der globalen Wirtschaftsweise bei.

GIZ2020_Strategische Umweltdialoge_2

Vorgehensweise

Aufbauend auf zwei Vorgängerprojekten der Internationalen Klimaschutzinitiative intensiviert das Vorhaben die laufenden strategischen Umweltdialoge mit bedeutenden Schwellenländern wie China und Indien und dehnt sie auf weitere Länder aus. Zu diesen gehören etwa Argentinien, Brasilien, Indonesien, Kolumbien, Uruguay und Thailand. Gemeinsam mit den Schwerpunktländern werden Perspektiven und Rahmenbedingungen für eine globale wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde erarbeitet.

Das Vorhaben unterstützt das deutsche Ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) durch fachliche Beratung sowie administrative und logistische Aufgaben dabei, hochrangige Umweltforen auszurichten. Zudem organisiert das Vorhaben bilaterale Arbeitsgruppen, internationale sowie regionale Konferenzen und führt Studien durch, die die Dialogformate vorbereiten.

Wirkungen

Der Austausch und die Zusammenarbeit im Umweltbereich konnten mit verschiedenen Schwellenländern verstärkt werden. Im politischen Dialog mit China wurden beispielsweise die Themen Ressourcen- und Energieeffizienz deutlich vorangetrieben. Im Anschluss an eine erste gemeinsame Konferenz im Jahr 2000 wurde der Dialog durch regelmäßig stattfindende Umweltforen kontinuierlich intensiviert. Das sechste Deutsch-Chinesische Umweltforum unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und dem chinesischen Vize-Umweltminister Zhao Yingmin im Oktober 2019 setzte unter anderem einen neuen Schwerpunkt auf den Erhalt der Artenvielfalt.

2014 und 2015 erarbeitete die „Indo-German Expert Group on Green and Inclusive Economy“ Anregungen und Empfehlungen für die Zusammenarbeit der Länder im Bereich der Wirtschafts- und Umweltpolitik. Die Gruppe besteht aus Vertreter*innen renommierter indischer und deutscher Thinktanks. Seit 2015 wird der Wissensaustausch durch Arbeitsgruppen verstetigt und ausgebaut. Die Gruppen zu Wasserwirtschaft, Abfallmanagement, Stadtentwicklung, Klima und Biodiversität  tagten erneut vor dem dritten Deutsch-Indischen Umweltforum im Februar 2019 in Neu-Delhi.

Die Deutsch-Brasilianische Klimaschutzerklärung setzte 2015 neue Impulse für die umweltpolitische Zusammenarbeit, besonders beim Waldschutz und den erneuerbaren Energien. Im Herbst desselben Jahres fand das erste deutsch-brasilianische Austauschprogramm für Umweltfachkräfte statt. Zuletzt wurde mit der Nationalen Akademie für Öffentliche Verwaltung (ENAP) ein Training für Führungskräfte zum Thema SDGs und Umwelt entwickelt und im Dezember 2019 durchgeführt.

Zudem konnte das Vorhaben den regionalen und internationalen Dialog für eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Unter anderem fanden 2019 regionale beziehungsweise internationale Workshops in Bangladesch, Jordanien und Indonesien statt, die sowohl zur Entwicklung als auch zur Bekanntmachung des „Global Sustainable Development Reports“ (GSDR) beitrugen. Der im September 2019 veröffentlichte Grundlagenbericht zeigt den weltweiten Umsetzungsstand der 2030-Agenda auf und bietet Orientierung zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele.

© GIZ