Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden in Serbien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Serbien
Politischer Träger: Ministerium für Bergbau und Energie der Republik Serbien
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2018

Serbien: Ein Schulgebäude wird energetisch saniert. © GIZ

Ausgangssituation

Serbien geht bisher wenig effizient mit Energie um. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt verbraucht es sechs Mal mehr Energie als Deutschland, fast 40 Prozent des Verbrauchs entfällt auf Gebäude. In sämtlichen öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Kindergärten gibt es noch starke Einsparpotenziale. Mangelnde Isolierung, Gebäudeschäden sowie veraltete Heizungs-, Klima- und Warmwasseranlagen tragen zu einem hohen Verbrauch bei.

Als EU-Beitrittskandidat hat sich Serbien verpflichtet, höhere Anforderungen an einen sparsamen Energieverbrauch durch Gebäude einzuführen. Erste Schritte dazu waren die Einführung eines Energieeffizienz-Gesetzes und eines Energieeffizienz-Aktionsplans.

Dennoch hat sich die Situation bisher kaum verbessert, da die Voraussetzungen für eine Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden ungünstig sind. Fehlende Normen und Vorschriften, eine geringe politische Priorität und knappe Investitionsmittel zählen zu den Hindernissen, die einer Effizienzsteigerung bisher entgegenstehen. Hinzu kommt, dass die Energiepreise subventioniert sind, weshalb sich Einsparungen durch energetische Maßnahmen erst langfristig bezahlt machen.

Ziel

Die Rahmenbedingungen für eine effiziente Energienutzung in öffentlichen Gebäuden Serbiens, vor allem in Schulen und Kindergärten, verbessern sich. Dazu gehört etwa, dass Richtlinien oder Verordnungen vorgeben, wie öffentliche Gebäude energetisch saniert werden können. Handwerker, die solche Sanierungen qualitativ hochwertig umsetzen können, stehen zur Verfügung.

Vorgehensweise

Das landesweite Vorhaben „Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden“ konzentriert sich auf die Situation in den rund 6500 Schulen und Kindergärten Serbiens. Dabei agiert es in vier Bereichen:

  • Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen,
  • Einführung von Instrumenten zur Abschätzung von Kosten- und Einsparmöglichkeiten,
  • Aufbau einer Beratungs- und Informationsplattform sowie
  • Qualifizierung von Hausmeistern und Bauhandwerkern.

Die gesetzgebenden Institutionen werden beraten, wie sie die Vorgaben des nationalen serbischen Energieeffizienz-Aktionsplans in ein angemessenes Regelwerk umsetzen können. Mitarbeiter öffentlicher Institutionen, etwa im Bildungsministerium und bei den Kommunen, werden darin ausgebildet, die Kosten und Energieeinsparpotenziale von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden richtig abschätzen zu können. Dazu dienen die Erarbeitung von Kostenansätzen für unterschiedliche Maßnahmen und die Einteilung von Gebäuden in verschiedene Typklassen je nach Energieverbrauch. Dazu bringt das Vorhaben internationale Erfahrungen ein und stellt Kontakte zu Experten anderer Länder her, die diese Instrumente bereits erfolgreich nutzen.

Die Einrichtung einer Beratungsplattform, getragen von serbischen Institutionen, wird angeregt. Dabei stützt sich das Vorhaben auf eine Initiative der Universität Belgrad, ein Kompetenzcenter für Energieeffizienz zu gründen, und entwickelt dieses weiter. Bei Studienreisen nach Deutschland können sich die Akteure beim Umweltbundesamt, bei Energieagenturen und Fachinstituten über deren Angebote und Arbeitsweisen informieren.

Trainer serbischer Fortbildungseinrichtungen werden qualifiziert, Weiterbildungskurse für Hausmeister und Handwerker anzubieten, die zu einer besseren Qualität von Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden und zu einer besseren Instandhaltung dieser Gebäude führen. Aber auch Bürgermeister, Stadträte und andere Entscheidungsträger werden über Maßnahmen zur Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden aufgeklärt.

Das Vorhaben arbeitet eng mit einem gleichnamigen Projekt der KfW Entwicklungsbank zusammen, die Finanzmittel zur energetischen Sanierung von Schulen zur Verfügung stellt.