Strategische Zusammenarbeit in und mit internationalen Organisationen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Strategische Zusammenarbeit in und mit internationalen Organisationen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2017

Ausgangssituation

Die fortschreitende Globalisierung verändert das Umfeld der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Eine multipolare Welt mit einer Vielzahl von neuen Akteuren ist entstanden, die zeitgemäße Antworten auf zunehmend vielschichtige, globale Fragen sucht.

Die Veränderungsprozesse bringen Herausforderungen mit sich, denen mit bilateral, regional und sektoral begrenzter Entwicklungszusammenarbeit nicht begegnet werden kann; gleichzeitig eröffnen sie jedoch Räume für neue Formen der Zusammenarbeit. Besondere Herausforderungen sind die Aushandlungsprozesse um globale öffentliche Güter, beispielsweise Klima, Finanzmarktstabilität, Krisenprävention und andere. Internationale Organisationen spielen dabei eine herausragende Rolle als Gestalter und Impulsgeber.

Die internationale Gemeinschaft hat sich mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung und der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (VN) auf einen Aktionsplan geeinigt, dessen 17 Ziele auf eine nachhaltige Entwicklung in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Dimension ausgerichtet sind. Um diese gemeinsam formulierten Ziele zu erreichen, ist eine adäquate, kohärente Organisation und Steuerung der unterschiedlichen Akteure erforderlich.

Ziel

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kann wesentliche Reformimpulse in multilaterale Organisationen einbringen. Die Profilbildung der deutschen Entwicklungspolitik in den multilateralen Organisationen sowie die Verzahnung bilateraler und multilateraler Entwicklungspolitik sind verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die Umsetzung des „Eckpunktepapiers für die multilaterale Entwicklungspolitik“ des BMZ durch Einzelmaßnahmen, die von unterschiedlichen Referaten des Ministeriums vorgeschlagen werden können. Das Vorhaben arbeitet mit sieben Fachreferaten zusammen, zum Beispiel dem Referat zu Grundsatzfragen der multilateralen Entwicklungspolitik oder dem Referat mit dem Schwerpunktthema Vereinte Nationen.

Das Eckpunktepapier formuliert drei Schwerpunkte für die deutsche multilaterale Entwicklungszusammenarbeit:

  1. Reformen der internationalen Organisationen sollen unterstützt werden, um Effizienz und Wirksamkeit zu steigern.
  2. Die Verankerung deutscher Fachthemen im Dialog der internationalen Entwicklungszusammenarbeit wird betont, auch im Hinblick auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
  3. Eine stärkere Verzahnung von bi- und multilateraler Zusammenarbeit soll gefördert werden.

Die Umsetzung der Schwerpunkte wird durch Beratung, Personalentsendungen und Gutachter flankiert. Weiterhin werden Studien und Analysen durchgeführt, Finanzierungsverträge und Netzwerkbildung werden unterstützt. Im Auftrag des BMZ vertritt die GIZ Deutschland in ausgesuchten multilateralen Initiativen, beispielsweise in der Governance Struktur der Global Delivery Initiative.

Derzeit werden diese Einzelmaßnahmen gefördert:

  1. Ausbau der Global Delivery Initiative (GDI) mit der Weltbank
  2. Personalentsendung zur EU-Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (EU DEVCO); Thema: Textilbündnis
  3. Personalentsendung zur EU-Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (EU DEVCO); Thema: Steuern und Budget
  4. Finanzierungsvertrag mit der Weltbank; Thema: „Action for Fair Production“
  5. Personalentsendung zur VN; Thema: Reformprozess „Fit for Purpose“
  6. Personalentsendung zur VN; Thema: Governance

Wirkung

Aufgrund einer umfangreichen Analyse zur verbesserten Verzahnung von multi- und bilateraler Zusammenarbeit wurden Handlungsempfehlungen abgestimmt.

Durch die Personalentsendungen ist der Informationsaustausch zwischen dem BMZ und der Europäischen Union sowie den Vereinten Nationen signifikant verbessert.

Das Vorhaben unterstützt VN, Weltbank und OECD-DAC bei ihren Reformprozessen. Ziel ist es, diese wichtigen Systeme globaler Governance für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung fit zu machen. Deutsche politische Anliegen werden in ausgewählten internationalen Organisationen eingebracht und hervorgehoben.

In der Global Delivery Initiative (GDI) konnte sich Deutschland mithilfe des Vorhabens als Schlüsselpartner etablieren. In der neuen Führungsstruktur der Initiative hat Deutschland den maßgeblichen Ko-Vorsitz inne. Eine Erweiterung der Produktpalette geht wesentlich auf deutschen Einfluss zurück. Die sehr erfolgreiche Ausweitung der Initiative nach Asien findet mit starker deutscher Unterstützung statt.