Verbesserung der Ernährungssicherung von intern Vertriebenen, Rückkehrenden und ortsansässiger Bevölkerung

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verbesserung der sozialen und produktiven Lebensgrundlagen von IDPs, Rückkehrern und ortsansässiger Bevölkerung im Bezirk Kalemie, Katanga
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Demokratische Republik Kongo
Politischer Träger: Ministère de l’Agriculture et du Développement rural (MADR)
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2017

Ausgangssituation

Krieg, anhaltende Krisen und Unsicherheit haben Infrastruktur und ökonomische Kreisläufe im Osten der Demokratischen Republik Kongo fast vollkommen zerstört. Die humanitäre Krise führt zu einer hohen Zahl an Flüchtlingen und intern Vertriebenen. Besonders im Bezirk Kalemie ist die Situation aufgrund der vielen Binnenflüchtlinge prekär.

Der Staat kann seine grundlegenden Funktionen nicht erfüllen. Lokale Verwaltungsstrukturen sind mit der Aufgabe der Integration von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Rückkehrenden überfordert. Durch den langanhaltenden Konflikt kann die Bevölkerung ihr Entwicklungspotenzial kaum nutzen. Jugendliche, die im Krieg aufgewachsen sind, haben keine Ausbildung, viele Menschen in der Region haben ein sehr geringes oder kein Einkommen und nicht genügend Nahrung. Ihnen fehlen gesicherter Zugang zu Land und landwirtschaftlichen Produktionsmitteln, wie Werkzeuge, Saatgut, Getreidemühlen, mechanische Pressen und Zuchttiere, um das sehr niedrige Produktionsniveau der traditionellen Subsistenzlandwirtschaft zu erhöhen.

Anreize zur Produktionssteigerung und zur Vermarktung von Überschüssen sowie alternative Einkommensmöglichkeiten, die die Ernährungssicherung steigern könnten, sind ebenfalls kaum vorhanden. Die Bevölkerung schöpft die landwirtschaftlichen Produktionspotenziale derzeit nicht aus, um ihre Ernährung zu stabilisieren. Mangelndes Wissen über eine diversifizierte, ausgewogene Nahrungsmittelaufnahme kommt erschwerend hinzu. Gleichzeitig fehlen der staatlichen Verwaltung Kompetenzen und Mittel, um die Entwicklung positiv zu beeinflussen.

Ziel

Die Ernährungssicherung von Binnenflüchtlingen, Rückkehrenden und ortsansässiger Bevölkerung in den unterstützten Gemeinden des Bezirks Kalemie ist verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben trägt zur Verbesserung der kritischen Ernährungssituation in der Projektregion bei. Binnenflüchtlinge, Rückkehrende und die Bevölkerung der Aufnahmegemeinden werden gleichermaßen unterstützt. Ein besonderer Fokus liegt auf Aktivitäten für die große Gruppe der Jugendlichen, die durch Perspektivlosigkeit und fehlende Beschäftigung besonders gefährdet sind. Alle Maßnahmen dienen dazu, die Ernährungssicherung mittelfristig zu verbessern:

  • Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrages für die Haushalte
  • Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten durch Sensibilisierung für den Verzehr unterschiedlicher und ausgewogener Lebensmittel
  • Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser durch Instandsetzung oder den Bau von Wasserstellen
  • Einkommenssteigerung von Haushalten; besonders von Jugendlichen, durch Qualifizierung und Vernetzung in Landwirtschaft, Handwerk und Kleingewerbe

Wirkung

Die Produktionssteigerung bei den Grundnahrungsmitteln sowie die Gemüseproduktion in den Küchengärten tragen zur Verbesserung der Ernährungssicherung bei. Die Akzeptanz von Fischzucht erhöht die Haushalteinkommen und erweitert das Nahrungsmittelangebot – ein Beitrag zu einer gesicherten und vielfältigen Ernährung.

Frauen haben den gleichen Zugang zu den Aktivitäten wie Männer. Besonders das Unterrichtsangebot in grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, aber auch die Vermittlung von landwirtschaftlichen Techniken sowie von Ernährungs- und Hygienepraktiken beziehen Frauen stärker ein und fördern ihre Selbstständigkeit.