Förderung der Berufsaussichten junger Afrikanerinnen und Afrikaner

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Ausbildungsinitiative für Afrika
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union (EU)
Land: Afrika (überregional)
Politischer Träger: Afrikanische Union (AU), vertreten durch die AU-Kommission (AUC) und die AU-Entwicklungsagentur (AUDA-NEPAD)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2022

Ausbildung von Elektrikern und Elektrikerinnen in Mosambik. Berufsausbildung am Institut Industrial de Maputo © GIZ / Ute Grabowsky; photothek.net

Ausgangssituation

Die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit stellt eine grundlegende Herausforderung für Afrika dar. Insgesamt sind rund 60 Prozent der Arbeitslosen unter 25 Jahre alt, wobei junge Frauen besonders betroffen sind. Der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung und einer auskömmlichen Beschäftigung sind für Armutsbekämpfung, politische Stabilität, Teilhabe, nachhaltige Entwicklung sowie praxisorientierte Bildungsmaßnahmen von wesentlicher Bedeutung. Gleichwohl ist der Zugang zu Bildung und Beschäftigung in vielen afrikanischen Ländern unzureichend. Fehlende Bildungsmöglichkeiten führen nicht nur zu schlechten Aussichten für die persönliche und die berufliche Entwicklung, sondern sind auch ein Grund dafür, warum viele junge Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft ihre Heimat verlassen.

Ziel

Die Voraussetzungen für eine beschäftigungsorientierte Entwicklung des Bildungs- und Ausbildungssystems in den Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union sind verbessert.

Vorgehensweise

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben die Kommission der Afrikanischen Union (AUC) und das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2016 die Skills Initiative for Africa (SIFA) ins Leben gerufen. SIFA umfasst zwei Komponenten, nämlich eine Finanzierungsfazilität und eine technische Komponente.

Einrichtung einer Finanzierungsfazilität für SIFA
Es ist vielfach schwierig, Finanzmittel für die Umsetzung von innovativen Konzepten zur Kompetenzentwicklung zu mobilisieren. Deshalb unterstützt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union (AUDA-NEPAD) im Rahmen ihres neuen Mandats als Durchführungsorganisation der AUC beim Aufbau einer Finanzierungsfazilität. So wurde ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt, in dessen Rahmen sich Projektdurchführer mit innovativen beschäftigungsorientierten Projekten zur Kompetenzentwicklung um Fördermittel für die Projektumsetzung bewerben konnten. Die Finanzierungsfazilität steht derzeit in acht Pilotländern zur Verfügung.

Entwicklung einer afrikanischen Dialogplattform
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt die AUDA-NEPAD und die AUC bei der Förderung eines kontinentweiten Dialogs über beschäftigungsorientierte Kompetenzentwicklung; in diesen Dialog soll die Privatwirtschaft umfassend eingebunden werden. Durch die Sammlung und Verbreitung von bewährten Konzepten und Ansätzen in afrikanischen Ländern will das Vorhaben die Qualität und Relevanz von Projekten zur Kompetenzentwicklung sowie den Zugang zu diesen Projekten verbessern. Austausch und Dialog finden sowohl online über das African Skills Portal for Youth Employment and Entrepreneurship (ASPYEE) statt, als auch offline über nationale, regionale und kontinentale Dialogplattformen wie Africa Talks Jobs (ATJ). Damit sich die Privatwirtschaft möglichst umfassend einbringt, arbeitet SIFA auf nationaler und afrikanischer Ebene eng mit den Arbeitgeberverbänden zusammen. Die im Rahmen dieses Dialogs erworbenen Kenntnisse fließen auch in die Investitionsentscheidungen ein, die von den Verantwortlichen für die Finanzierungsfazilität in den Pilotländern getroffen werden.

Mit der Kofinanzierung der technischen Komponente durch die Europäische Union wurde SIFA von einer Initiative zwischen der Afrikanischen Union und Deutschland zu einer Initiative mit mehreren Gebern ausgebaut. Als neue technische Partner sind die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Europäische Stiftung für Berufsbildung (ETF) der Initiative beigetreten. Sie wollen in ausgewählten AU-Mitgliedsstaaten verschiedene Maßnahmen zum Aufbau von Arbeitsmarktinformationssystemen sowie zur Entwicklung eines afrikaweiten Qualifikationsrahmens umsetzen.

Wirkungen

Ende 2017 haben die AUC und AUDA-NEPAD mit Unterstützung der GIZ das Dialogformat Africa Talks Jobs (ATJ) ins Leben gerufen, um die Themen Jugendbeschäftigung und Kompetenzentwicklung unter Einbindung zahlreicher Stakeholder aus allen Teilen Afrikas zu behandeln. An den ersten beiden Konferenzen im Oktober 2017 und Oktober 2018 nahmen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft sowie von internationalen Organisationen und Bildungseinrichtungen teil. Auf der Konferenz „Africa Talks Jobs“ verpflichtete sich mehr als 120 Unternehmen und Verbände dazu, in die Kompetenzentwicklung afrikanischer Jugendlicher zu investieren. Das Vorhaben will auf dieser Erfolgsgeschichte aufbauen und dazu beitragen, den kontinentweiten Dialog von „Africa Talks Jobs“ (ATJ) zu „Africa Creates Jobs“ (ACJ) weiterzuentwickeln. Das neue Format soll neue Partnerschaften, den Austausch von bewährten Methoden sowie einen praxisorientierten politischen Dialog fördern.

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