Cities Fit for Climate Change

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Cities Fit for Climate Change
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU); in Kooperation mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI); im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)
Land: Global: Chile, Indien, Südafrika
Politischer Träger: Chile: Ministerio de Vivienda y Urbanismo (MINVU); Indien: Ministry of Urban Development (MoUD); Südafrika: Ministry of Co-operative Governance and Traditional Affairs (CoGTA)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

1_Durban_Amina Schild, GIZ

Ausgangssituation

Städte sind verantwortlich für die klimagerechte Entwicklung ihres Stadtgebietes. Einerseits tragen sie maßgeblich zum Klimawandel bei, andererseits sind sie für dessen Auswirkungen besonders anfällig. Durch geeignete Maßnahmen können Städte erheblich zum globalen Klimaschutz beitragen und sich gegen klimabedingte Schocks stärken. Bestehende integrierte Instrumente und Strategien der Stadtentwicklung sowie Regulierungen und Finanzierungsmöglichkeiten müssen jedoch noch an die neuen Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Städte müssen zudem in Zukunft anders aussehen als heute.

Ziel

Städte wenden als Akteure der Nachhaltigkeit einen neuen Climate-Proof Stadtentwicklungsansatz an.

3_Santiago_Kilian Christ

Vorgehensweise

Instrumente für eine integrierte, klimagerechte Stadtentwicklung sollen die Entwicklung eines neuen Climate-Proof Stadtentwicklungsansatzes ermöglichen. Climate-Proofing bedeutet, dass Stadtentwicklungsstrategien, städtebauliche Entwürfe, Flächennutzungs- und Bebauungspläne sowie alle damit verbundenen Investitionen gegenüber den aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels resilient und anpassungsfähig sind. Ferner müssen sie den Klimaschutz berücksichtigen.

Das Projekt unterstützt innovative Lösungsansätze für Stadtplanung und macht Städte „fit für den Klimawandel“. Der Umgang mit dem Klimawandel soll zu einem integrierten und strategischen Bestandteil der Stadtentwicklung werden. Pläne, Programme, Strategien sowie damit verbundene Investitionen werden angesichts der aktuellen und zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels resilient und anpassungsfähig gemacht.

Das Projekt unterstützt die Partnerstädte Chennai (Indien), Santiago de Chile (Chile) und Durban (eThekwini, Südafrika) bei der Entwicklung klimagerechter Strategien und eigener Finanzierungsmöglichkeiten.

Die Erfahrungen der Partnerstädte werden auf internationalen Veranstaltungen bekannt gemacht. Sie tragen dazu bei, den Prozess der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ‚UN Framework Convention on Climate Change‘ (UNFCCC) zu unterstützen und zur Umsetzung der neuen urbanen Agenda von Habitat III beizutragen. Das Projekt orientiert sich an der Leipzig-Charta zur Nachhaltigen Europäischen Stadt.

Chennai_DaphneFrank

Wirkungen

In Südafrika unterstützte das Projekt die Stadtverwaltung eThekwini durch die Entwicklung eines umfassenden Klimaresilienzplans ‚Climate Resilience Implementation Plan for Spatial Planning‘ (CRISP). Der Plan fördert die verstärkte Integration der existierenden Klimamaßnahmen in das räumliche Planungsregime. Durch die Integration des CRISP in das ‚Spatial Development Framework‘ der Stadt werden Resilienzfaktoren zunehmend berücksichtigt und budgetiert. Eine neu gestaltete sektorübergreifende Austauschplattform unterstützt die Umsetzung des CRISP.

In Chile wird eine integrierte Climate-Proof Stadtplanung gefördert, indem Akteure aus verschiedenen Abteilungen und Regierungsebenen in der ‚Metropolitan Climate Change Platform‘ (MCCP) zusammengebracht werden. Im Rahmen des MCCP und in Zusammenarbeit mit einem chilenischen Regierungsprogramm wurden zwei Kommunen bei der Entwicklung von klimafreundlichen, integrierten Stadtentwicklungskonzepten unterstützt. Die chilenische Regierung plant, dieses Konzept in anderen Städten zu replizieren und in weitere Regierungsprogramme zu übernehmen.

In Indien lag der Fokus auf dem Aufbau von Kapazitäten der lokalen Regierung durch Training und Sensibilisierung zum Thema Mainstreaming von Klimaaspekten in die Stadtentwicklung. Die Trainingsveranstaltung fand mit Mitarbeiter*innen der ‚Greater Chennai Corporation‘ (GCC) statt. Der Buckingham Kanal stellt eine der großen Herausforderungen der Stadt dar, um klimagerechte Maßnahmen umzusetzen. Um diesen zu einem klimaangepassten und lebenswerten öffentlichen Raum umzugestalten, wurde 2018 in enger Zusammenarbeit mit der GCC und lokalen NGOs ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt. Die drei Gewinnerteams erarbeiteten konkrete innovative Vorschläge für eine Climate-Proof Entwicklung des Kanals.

In allen drei Partnerstädten wurde erfolgreich ein Internationales Dialogforum mit Teilnehmer*innen aus allen Partnerstädten und anderen deutschen und europäischen Städten wie Leipzig, Malmö, München, Nürnberg, Frankfurt a.M., Hagen und Stuttgart durchgeführt. Die Städtevertreter*innen tauschten ihre Erkenntnisse zur Climate-Proof Stadtentwicklung aus und lernten gegenseitig von ihren Erfahrungen.

Das Wissensprodukt des Projekts ist das Sourcebook. Es beinhaltet einen konzeptionellen Ansatz, der aus den Projektergebnissen abgeleitet ist: den Climate-Proof Stadtentwicklungsansatz (Englisch: ‚Climate-Proof Urban Development Approach‘ - ClimPUDA). Zusammen mit Fallbeispielen aus Städten weltweit trägt das Sourcebook mit dem ClimPUDA zu einer internationalen Lern- und Austauschplattform für eine Climate-Proof Stadtentwicklung bei.

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