Anpassung an den Klimawandel im Agrarsektor des südlichen Afrikas (abgeschlossen)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Anpassung an den Klimawandel in den ländlichen Gebieten des südlichen Afrikas
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: SADC-Mitgliedsstaaten
Politischer Träger: SADC-Sekretariat
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2021

SADC-Region. Klimaintelligente Landwirtschaft hilft Bauern die zukünftige Ernährung der SADC-Region sicherzustellen © iStock / GIZ

Ausgangssituation

Die Region der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) ist durch die Auswirkungen des Klimawandels besonders stark gefährdet. Extremwetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme verringern bzw. bedrohen die landwirtschaftliche Produktivität und werden laut Klimaszenarien an Häufigkeit und Intensität weiter zunehmen. Der Klimawandel ist deshalb eine ernste Bedrohung für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen, insbesondere der armen Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten.

Das Centre for Coordination of Agricultural Research and Development for Southern Africa (CCARDESA) ist der Umsetzungspartner des Programms und koordiniert die Agrarforschung und -entwicklung in der SADC-Region.

Ziel

CCARDESA hat die Leistungsfähigkeit der SADC-Mitgliedstaaten erhöht, so dass diese in der Lage sind, den Klimawandel in der Landwirtschaft und bei Investitionen systematisch zu berücksichtigen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die Umsetzung von klimawandelbezogenen Elementen der Landwirtschaftspolitik der SADC-Region. Dazu stärkt das Projekt CCARDESA in seiner Funktion als Wissensvermittler, Koordinator und Moderator für die Agrarforschung und -entwicklung.

Das Vorhaben arbeitet in folgenden Handlungsfeldern:
1.    Regionale Wissensverbreitung für Klimaanpassung in der Landwirtschaft und klimaintelligente Landwirtschaft
2.    Capacity Building für die Klimasicherung (Climate Proofing) von landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten
3.    Capacity Building zur Verbesserung des Zugangs zu Mitteln der Klimafinanzierung

Wirkungen

Seit 2016 haben CCARDESA und ACCRA Folgendes erreicht:

  • Das Informations- und Wissensmanagementsystem von CCARDESA, darunter insbesondere das Southern African Agriculture Information Knowledge System (SAAIKS) präsentiert sich mit einer überarbeiteten Website, Diskussionsgruppen und Social-Media-Anwendungen. Damit stehen zahlreichen Stakeholdern aus der gesamten Region Informationen darüber zur Verfügung, wie die Klimaanpassung in der Landwirtschaft verbessert werden kann. Es wurden 700 neue klimarelevante Ressourcen hochgeladen. Außerdem wurde eine App zum Thema klimaintelligente Landwirtschaft veröffentlicht, mit der Beratungsdienste erreicht werden sollen. Die Zahl der Website- und SAAIKS-Nutzer ist von 361 auf 4.688 und die Zahl der Mitglieder der Diskussionsgruppen von 207 auf 3.568 gestiegen.
  • Es wurden 13 Wissensprodukte zur klimaintelligenten Landwirtschaft veröffentlicht, weitere sind in Vorbereitung.
  • In der gesamten SADC wurden 2.036 Personen (1.251 Männer und 785 Frauen) zu Themen im Zusammenhang mit Klimawandel und Landwirtschaft geschult. Darunter waren die Themen Klimasicherung und Klimarisikoanalyse, die Bewertung von Nachernteverlusten, das Stellen von Anträgen, die Klimafinanzierung sowie Gender-Aspekte. Inzwischen wird das neu erworbene Wissen von den Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern angewendet.
  • Drei Projekte der Mitgliedstaaten zur klimasicheren Gestaltung von landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten haben Analysen zur Klimaanfälligkeit durchgeführt, geeignete Verfahren pilotiert und priorisiert und Wissensprodukte, Machbarkeitsstudien und Investitionsvorschläge entwickelt (1. Sorghumsysteme in Lesotho und Botsuana in Zusammenarbeit mit der Rural Self-Help Development Association; 2. Mais-Hülsenfruchtsysteme in Malawi, Sambia und Simbabwe in Zusammenarbeit mit dem International Maize and Wheat Improvement Centre und 3. Herding for Health (H4H) zur Verbesserung der Vieh- und Weidebewirtschaftung in Botsuana, Lesotho, Mosambik, Sambia und Simbabwe in Zusammenarbeit mit Conservation International und der Peace Parks Foundation). Im Rahmen des H4H-Programms hat das Southern African Wildlife College ein Programm zur Ausbildung von Öko-Rangern eingeführt, das inzwischen von 52 Personen abgeschlossen wurde;
  • CCARDESA hat eine erste langfristige Strategie entwickelt und seine Sichtbarkeit in Fragen des Klimawandels durch mehrere regionale, gesamtafrikanische und internationale Veranstaltungen gestärkt. Ferner wurden mit verschiedenen regionalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsorganisationen neue Partnerschaften gegründet bzw. bestehende Partnerschaften ausgebaut, um gemeinsam die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen und Ressourcen zu mobilisieren.
  • Das Green Climate Fund Readiness Project wiederum hat die Kapazitäten der botsuanischen National Designated Authority, der Fachministerien, des Privatsektors, der Hochschulen und der Zivilgesellschaft gestärkt. Im Rahmen des Programms hat das Projekt über die GCF-Modalitäten informiert; außerdem wurde vermittelt, wie ein Land ein inklusives GCF-Länderprogramm entwickeln kann, das seinen entwicklungspolitischen Schwerpunkten und Klimaschutzzielen entspricht.

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