Integrierte Landschaftsplanung zum Schutz der Biodiversität in der Sierra Madre Oriental
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Integrierte Landschaftsplanung zum Schutz der Biodiversität in der Sierra Madre Oriental II (ProMIP)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mexiko
Politischer Träger: Agencia Mexicana de Cooperación Internacional para el Desarrollo
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2021
Ausgangssituation
Mexikos immenses Bevölkerungswachstum hat eine starke Urbanisierung ausgelöst und damit einhergehend großen, zunehmenden Druck auf die ländlichen Räume, vor allem auf Schutzgebiete und ökologische Korridore. Die ländliche und die indigene Bevölkerung, als Gruppe mit dem größten Anteil Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, sind von der direkten Nutzung natürlicher Ressourcen abhängig. Sie sind von einer Degradierung der natürlichen Ressourcen daher am stärksten betroffen.
Eines der größten Probleme Mexikos, eine nachhaltige Entwicklung in ländlichen Gebieten zu erreichen, sind die zahllosen Förderprogramme für den ländlichen Raum: Sie sind nicht aufeinander abgestimmt und häufig konkurrieren unterschiedliche Sektoren um die Mittel. Die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Wasser, Flora, Fauna und Bodenschätze, die Umwandlung natürlicher Lebensräume in landwirtschaftlich genutzte Flächen, Urbanisierungsprozesse – all dies geschieht, ohne dass der Staat Prioritäten hinsichtlich Effizienz, möglicher ungewollter Konsequenzen oder Nachhaltigkeit setzt. Mithilfe einer integrierten Landschaftsplanung soll dies verbessert werden.
Ziel
Schlüsselakteure aus unterschiedlichen Sektoren mit Einfluss auf die nachhaltige Nutzung und das Management der Biodiversität haben gemeinsam und koordiniert Maßnahmen zur integrierten Landschaftsplanung im ökologischen Korridor Sierra Madre Oriental umgesetzt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben ist strategisch darauf ausgerichtet, das Konzept der integrierten Landschaftsplanung politisch, institutionell und in der Umsetzung sektorübergreifend zu verankern. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) berät das Vorhaben dazu die nationale Schutzgebietsbehörde (CONANP). Im Dialog mit den beteiligten nationalen Institutionen soll ein rechtlich-institutioneller Rahmen zur nachhaltigen Raumplanung entwickelt werden, basierend auf dem Konzept der integrierten Landschaftsplanung.
Die dezentralen, regionalen Strukturen der Schutzgebietsbehörde CONANP werden dabei unterstützt, auf Bundesebene entwickelte Instrumente und Konzepte in ihrer Planung und Umsetzung anzuwenden. Lokal werden Pilotinitiativen integrierter Landschaftsplanung umgesetzt, zum Beispiel Unterstützung von nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken oder verbesserte Raumordnung- und Planungsprozesse – gemeinsam mit Vertretern des Privatsektors, Gemeinden und ihren Dachverbänden, Produzentenvereinigungen und Nichtregierungsorganisationen.
Das Vorhaben arbeitet hauptsächlich in den fünf Bundesstaaten San Luis Potosí, Hidalgo, Querétaro, Veracruz und Puebla, über die sich der ökologische Korridor Sierra Madre Oriental erstreckt. Die Beratung zu nationalen Politikstrategien wird in Mexiko-Stadt geleistet.
Das Consultingunternehmen GITEC Consult GmbH unterstützt das Vorhaben bei der Umsetzung von Pilotmaßnahmen im ökologischen Korridor Sierra Madre Oriental.