EU-Philippinisches Programm für nachhaltige Energieversorgung (ASEP) – Technische Zusammenarbeit

Projektbeschreibung

Projektbezeichnung: Programm für nachhaltige Energieversorgung (ASEP)
Auftraggeber: Euroäische Union
Finanzier: Europäische Union
Land: Philippinen
Politischer Träger: Philippinisches Energieministerium
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Ausgangssituation

Trotz des beeindruckenden Wirtschaftswachstums, das die Philippinen in den letzten Jahren vorzuweisen hatten, ist das Land nach wie vor mit der Herausforderung konfrontiert, in städtischen Gebieten den Energiebedarf einer schnell wachsenden Volkswirtschaft zu decken. Gleichzeitig muss die Energieversorgung der armen Bevölkerung in abgelegenen und weit verstreuten netzfernen Gebieten verbessert werden. Die Hauptanliegen im philippinischen Energiesektor sind folgende:

  • Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung für die schnell wachsende Volkswirtschaft;
  • Steigerung der Energieeffizienz, um Stromeinsparungen zu erzielen; und
  • Ausbau der Stromversorgung in unterversorgten Gebieten und Haushalten.

Ziel

Die Regierung der Philippinen arbeitet an den folgenden Energiezielen: 1) Erreichung der Zielvorgaben zur ländlichen Elektrifizierung mittels erneuerbarer Energie; 2) Förderung der Energieeffizienz; 3) Ausweitung der Erzeugung nachhaltiger Energie, um den wachsenden Energiebedarf der Wirtschaft zu decken; und 4) Gewährleistung der Energieversorgung der armen Bevölkerung durch finanzierbare, katastrophenresiliente Energiesysteme.

Vorgehensweise

GIZ International Services führt die ASEP-Programmkomponente Technische Zusammenarbeit (TZ) und Kapazitätsaufbau für Reformen in einem Konsortium mit den Partnern ICF International und Reiner Lemoine Institute durch. Das Programm unterstützt das philippinische Energieministerium (DOE) in seiner Rolle als Leiter des Energieprogramms des Landes. Die Ziele des ASEP sind politische und strategische Beratung, Entwicklung von Planungstools und Geschäftsmodellen und gezielte Unterstützung bei der Umsetzung von Investitionskomponenten. Das ASEP unterstützt das DOE und die Stakeholder im Energiesektor bei der Lösung regulatorischer und administrativer Probleme, die die Regierung daran hindern, ihre Elektrifizierungsziele zu erreichen und einen nachhaltigen Strommarkt zu etablieren.

Die TZ-Komponente umfasst Kapazitätssaufbau-Initiativen im Energieministerium (DOE) für die Elektrifizierung der gesamten Philippinen, ein besseres Management des Energiesektors und die Unterstützung von Programmen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.

Ein weiteres einzigartiges Merkmal der TZ ist die Bereitstellung von Instrumenten für evidenzbasierte Entscheidungsfindung. Dadurch werden Stakeholder wie Stromgenossenschaften fundiertere Entscheidungen treffen, da sie auf harte, empirische Ergebnis zurückgreifen können. Darüber hinaus werden sie dank dieser Instrumente in der Lage sein, die bestmögliche Elektrifizierungsoption für benachteiligte Gemeinden zu wählen.

Angesichts der Bedrohung durch den Klimawandel muss die Energieerzeugung zuverlässig und robust sein. Daher unterstützt das ASEP-TZ in Gebieten, in denen häufig Naturkatastrophen wie Wirbelstürme und Erdbeben auftreten, den Einsatz katastrophenresilienter Energielösungen. Diese werden bei allen erneuerbaren Energielösungen des ASEP einbezogen werden.

Wirkungen

Im September 2016 wurde der Ausgangsbericht des ASEP (ASEP Inception Report), in dem der Gesamtarbeitsplan des Programms festgelegt ist, offiziell von einem Projektlenkungsausschuss unter dem gemeinsamen Vorsitz der EU-Delegation und des DOE genehmigt. Etwa zur selben Zeit hatte GIZ International Services im DOE bereits ein kleines Team für technische Zusammenarbeit (TZ) eingerichtet, bestehend aus zwei Hauptfachkräften und Hilfsfachkräften[A1] , die durch Stammpersonal in der Verwaltung unterstützt wurden. Da das Team vor Ort war, konnte es eng mit dem DOE zusammenarbeiten und dieses entsprechend dem formulierten Hauptziel bei dem Vorhaben unterstützen, bis 2020 alle philippinischen Haushalte mit Strom zu versorgen und eine effizientere Energienutzung in allen Sektoren sicherzustellen (mit angestrebten Einsparungen in Höhe der Treibhausgasemissionen eines 50-MW-Kohlekraftwerks). Seitdem sind internationale und nationale Fachkräfte in den Bereichen Netzferne Elektrifizierung, Erneuerbare Energie, Green Building sowie Haushaltsgerätestandards und -kennzeichnung im Auftrag der GIZ für die verschiedenen TZ-Maßnahmen tätig und haben bereits erhebliche Beiträge geleistet.

Als Teil der Initiative für evidenzbasierte Entscheidungsfindung wird im Rahmen des ASEP ein systematischer PV-Diesel-Hybridisierungsprozess für mehr als 100 NPC-SPUG-Dieselanlagen im gesamten Land umgesetzt, wobei Best Practices für Optimierung und Netzintegration angewendet werden. Ein wichtiges Ergebnis, das bereits vorliegt, ist ein Excel-basiertes Planungstool, das die erforderlichen Berechnungen enorm vereinfacht und teure kommerzielle Software überflüssig macht. Im September 2017 nahmen etwa 50 technische DOE-, NEA- und NPC-Mitarbeiter an einem Schulungsprogramm über Hybridisierung und die Nutzung des vereinfachten Planungstools teil.

Im Bereich Energieeffizienz wurde die Agenda des ASEP aktiv umgesetzt: Als erster Schritt wurde das Philippine Energy Standard and Labelling Program (PESLP) einer kritischen Prüfung durch Fachkräfte unterzogen, wobei ein Schwerpunkt auf einer schnelleren Einführung von Energieeffizienzstandards und Energielabel-Anforderungen für Haushaltsgeräte mit hohem Energieverbrauch lag (als erstes für Kühlschränke und Raumklimageräte). Zu diesem Zweck wurden im Juni 2017 erfolgreich öffentliche Konsultationen durchgeführt. Seit Kurzem entwickeln internationale und nationale Frachtkräfte umfassende Programme zur Förderung energieeffizienter Vorgehensweisen für öffentliche Gebäude und den Energiesektor in ländlichen Gebieten, insbesondere für Dieselkraftwerke.

Der Kapazitätssaufbau im DOE und in anderen Energiebehörden bleibt ein zentraler Bestandteil der Mission des ASEP-TZ. Ein Expertenteam hat ein Zweijahresprogramm für Workshops und Schulungen zu wichtigen Bereichen der ländlichen Elektrifizierung und Energieeffizienz ausgearbeitet. Dieses Programm wird derzeit umgesetzt. Zu den Kapazitätsaufbaumaßnahmen des ASEP wird auch die enge Zusammenarbeit mit dem Sekretariat des Projektprüfungsausschusses des DOE gehören. Auf diese Weise sollen die Fähigkeiten des DOE gestärkt werden, seine Berichtspflichten für international finanzierte Projekte gegenüber der National Economic Development Authority (NEDA) zu erfüllen.

Darüber hinaus ist das ASEP auch an vielbeachteten Veranstaltungen mit hoher Wirkkraft beteiligt, die helfen, bei den Stakeholdern das Bewusstsein für nachhaltige Energieinitiativen zu steigern. Zu diesen Veranstaltungen gehörten bislang der PowerTrends-Kongress 2017, das ASEAN Energy Business Forum im September 2017, die Konferenzreihe Energy Smart im Oktober 2017 und die „Building Green“-Aktionen im November 2017.

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