Ausgangssituation
Nach der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UN) in Paris (COP21) kündigte Brasilien an, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu verringern. Neben der Förderung von erneuerbaren Energien soll dazu auch die Energieeffizienz des Landes um 10 Prozent steigen. Derzeit ist der Verkehrssektor für mehr als die Hälfte des Verbrauchs an fossilen Energieträgern und für 46 Prozent der Treibhausgasemissionen des brasilianischen Energiesektors verantwortlich. Das brasilianische Energieforschungsinstitut EPE prognostiziert eine Verdreifachung der Pkw-Flotte bis 2050 und rechnet damit, dass der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge 10 Prozent betragen wird. Bis jetzt konnten die batterieelektrischen und Hybrid-Fahrzeuge diese Wachstumserwartungen jedoch nicht erfüllen. So werden in Brasilien bislang nur sechs batteriebetriebene Modelle angeboten, die wie in anderen Märkten auch teurer sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Zahl der neu zugelassenen Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und batterieelektrischen Fahrzeuge verharrt mit rund 4.000 Einheiten in den Jahren 2018 und 2019 (Marktanteil von 0,2 Prozent) auf niedrigem Niveau. Im öffentlichen Personennahverkehr sind bisher nur wenige Elektrobusse im Rahmen von Pilotprojekten getestet worden. Viele Städte sind am Einsatz von Elektrobussen interessiert und bereiten sich auf die Einführung dieser neuen Technologie vor – allerdings liegen noch keine Langzeiterfahrungen mit dem Betrieb von Elektrobussen vor, und es existieren bislang keine Mechanismen zur finanziellen Förderung von Elektrofahrzeugen.
Ziel
Die Voraussetzungen für die Konsolidierung der Elektromobilität in Brasilien sind verbessert.