Integrierte Landnutzungsplanung (LUPM)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Integrierte Landnutzungsplanung (LUPM)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (BMZ), Bundesregierung
Land: Indien
Politischer Träger: Ministerium für ländliche Entwicklung (MoRD), indische Regierung Abteilung für Landressourcen
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

Ausgangssituation

In Indien ist der Bevölkerungsdruck auf die vorhandenen Flächen sehr hoch. Hier leben rund 18 % der Weltbevölkerung, wobei der Anteil an der Gesamtfläche der Erde nur 2,2 % beträgt. Das macht Land zu einem kostbaren Gut, um das verschiedene Sektoren konkurrieren. Zudem verschärft das Fehlen eines integrierten Konzeptes für die Raum- und Flächennutzung bestehende Konflikte und fördert eine übermäßige Ausbeutung von Grund und Boden.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Landnutzungsmuster in Indien stark verändert. Die zunehmende Urbanisierung und Industrialisierung führen dazu, dass fruchtbare Böden nicht mehr landwirt-schaftlich genutzt werden.

Dies stellt eine große Herausforderung für die Ernährungssicherheit dar, insbesondere für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Außerdem werden dadurch Flora und Fauna bedroht, denn sie werden zum Rückzug in wenige Biodiversitäts-Hotspots gezwungen.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, Strategien und institutionelle Mechanismen zur Förderung einer kohärenten Flächenplanung und -bewirtschaftung zu entwickeln.

Ziel

Im Rahmen des Projekts „Flächenplanung und -bewirtschaftung“ (Land Use Planning and Management, LUPM) haben die staatlichen Planungsinstitutionen in Indien standardisierte Instrumente zur integrierten Raumplanung und -bewirtschaftung entwickelt und implementiert. Diese Instrumente unterstützen die Planung von Naturschutzgebieten, speziellen Industriegebieten und Sonderwirtschaftszonen sowie die Entwicklung von Straßenbedarfsplänen.

Vorgehensweise

Das LUPM-Projekt erleichtert die Interaktion und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Pla-nungsebenen und Institutionen. Das Projekt setzt dabei auf zentraler, staatlicher und kommunaler Ebene an, um folgende Aufgaben in Angriff zu nehmen:

  • Unterstützung bei der Entwicklung von Strategien und Richtlinien für eine integrierte Flächen-planung und -bewirtschaftung. Die entsprechenden Strategien und Leitlinien werden in ausführlichen Diskussionen mit den wichtigsten Fachministerien und Gremien sowohl auf politischer als auch auf technischer Ebene festgelegt.
  • Einbeziehung der zentralen und bundesstaatlichen Behörden, der lokalen Verwaltungen, des Privatsektors, der Wissenschaft und der lokalen Bevölkerung, um einheitliche Planungsinstrumente und -verfahren für die strategische Raumentwicklung festzulegen.
  • Auf staatlicher Ebene Zusammenführung von sektorübergreifenden Planungsinstitutionen mit den zuständigen Fachbehörden, um die Ziele einer integrierten Raum- und Flächennutzungs-planung zu konsolidieren.
  • Aufbau spezifischer Kompetenzen zur adäquaten Anwendung der entwickelten Strategien, Richtlinien, Werkzeuge und Prozesse. Das Projekt bietet Maßnahmen zur Personalentwicklung für Fach- und Führungskräfte von sektorübergreifenden und sektoralen Planungseinrichtungen auf Ebene des Bundesstaats und der Kommunen.

Wirkung

Durch das Projekt sollen folgende Ergebnisse erzielt werden:

  • Durch die Einführung und Anwendung moderner Planungsinstrumente und -richtlinien werden Flä-chenbewirtschaftung und Flächennutzungsplanung dank der Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialen Gesichtspunkte transparenter und ausgewogener.
  • Standardisierung der Arbeitsabläufe und Leitlinien für die inner- und interministerielle Koordinierung. Dadurch soll die sektorübergreifende Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ministerien und Behörden auf zentraler, bundesstaatlicher und kommunaler Ebene erleichtert werden – eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung eines integrierten Flächennutzungsplans.
  • Insgesamt wird erwartet, dass die entwickelten Strategien, Leitlinien, Instrumente und Verfahren für eine integrierte Raumplanung und -bewirtschaftung zu einer nachhaltigeren und ausgewogeneren Nutzung von Grund und Boden beitragen.