Beschäftigungsperspektiven für die Jugend in Kosovo schaffen

Projektkurzbeschriebung

Bezeichnung: Jugend, Beschäftigung und Ausbildung in Kosovo
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (BMZ)
Land: Kosovo
Politischer Träger: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie, Ministerium für Arbeit und Soziales
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2021

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Ausgangssituation

Trotz stetigen Wachstums ist die Wirtschaft Kosovos nach wie vor fragil und auf Überweisungen und Entwicklungshilfe aus dem Ausland angewiesen. Kosovos Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf ist eines der niedrigsten in Europa, und Armut ist vor allem unter jungen Menschen weit verbreitet. Die Migration ist hoch, besonders unter Angehörigen benachteiligter Bevölkerungsgruppen. 

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 50 Prozent, und trotzdem können viele freie Stellen in der Privatwirtschaft nicht besetzt werden. Die Überbrückung der Kluft zwischen den Qualifikationen der Arbeitssuchenden und den Anforderungen des Arbeitsmarkts ist in Kosovo weiterhin eine große Herausforderung. Um diese Mängel zu beheben, hat die Regierung Kosovos als zentrale strategische Planungsdokumente das Wirtschaftsreformprogramm und den Aktionsplan zur Förderung der Jugendbeschäftigung (2018–2020) erstellt. Das Projekt „Jugend, Beschäftigung und Ausbildung in Kosovo“ unterstützt diese Reforminitiativen öffentlicher und privater Akteure sowohl bei der Umsetzung als auch auf politischer Ebene.

Ziel

Die Beschäftigungsfähigkeit junger Kosovar*innen im Alter zwischen 15 und 35 Jahren ist verbessert, wobei die spezifischen Bedürfnisse zurückgekehrter Migrant*innen sowie aller ethnischen Gruppen und Minderheiten berücksichtigt werden.

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Vorgehensweise

Das Projekt fördert die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen durch die Verbesserung der Qualität der Berufsbildung und durch die Stärkung der Mechanismen zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Das Projekt verfolgt einen Bottom-up-Ansatz und arbeitet vor allem mit Institutionen auf lokaler Ebene, beispielsweise Berufsschulen, Arbeitsämtern und Jugendzentren. Außerdem zielt das Projekt darauf ab, die Systeme und Umsetzungskompetenzen des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Technologie und des Ministeriums für Arbeit und Soziales und ihrer Behörden zur Bereitstellung hochwertiger Dienstleistungen für junge Menschen zu stärken.

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Wirkung

Bis Ende 2020 hatten mehr als 8.000 junge Menschen in Kosovo direkt von einem breiten Spektrum an Kompetenzentwicklungs- und aktiven Arbeitsmarktmaßnahmen profitiert. 

  • Inklusivität ist entscheidend für den Erfolg, daher waren 50 Prozent der Teilnehmenden Frauen, mehr als 10 Prozent stammten aus sozial schwachen Gruppen, und für Menschen mit Behinderungen wurden berufliche Qualifizierungen und Praktika angeboten. 
  • Gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit und Soziales und der Agentur für Arbeit der Republik Kosovo (EARK) wurden Praktika für 2.400 junge Arbeitssuchende und Anschubfinanzierung für über 600 Existenzgründer*innen organisiert. 
  • Um die Herausforderungen und Chancen des kosovarischen Arbeitsmarkts und die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 besser zu verstehen, wurden verschiedene Studien durchgeführt. 
  • In Zusammenarbeit mit Kommunen, EARK und anderen lokalen Akteuren wurden in ganz Kosovo Jobmessen und Vermittlungsveranstaltungen mit mehr als 5.000 Arbeitssuchenden und 500 Unternehmen organisiert, darunter als Reaktion auf COVID-19 auch eine virtuelle Jobmesse.
  • Zehn technische und wirtschaftliche Berufsschulen wurden bei der Umsetzung von Schulentwicklungsplänen, dem Ausbau berufspraktischer Ausbildungsmöglichkeiten und der Weiterqualifizierung von Berufsschullehrkräften im Einklang mit dem neuen Hauptlehrplan für die Berufsbildung unterstützt. 
  • 150 Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen in Kosovo nutzten Schulungen, Lehrvideos und ein E-Learning-Handbuch, um ihre Online-Lehrfähigkeiten zu verbessern.
  • Jungen Menschen wurden nicht-formale Bildungsmaßnahmen in verschiedensten Bereichen angeboten, um sie besser auf die Anforderungen der Wirtschaft vorzubereiten. 
  • 475 Auszubildende nahmen an kooperativen Bildungsprogrammen teil, die berufspraktisches Lernen in Unternehmen und den Besuch berufsbildender Schulen verbinden. 
  • Berufsstandards für Mentor*innen am Arbeitsplatz, betriebliche Ausbilder*innen und leitende Ausbilder*innen wurden entwickelt und mehr als 430 Fachkräfte entsprechend geschult. 
  • Gemeinsam mit relevanten Institutionen und Unternehmen wurden wichtige Schritte für die Anerkennung einer kosovarischen Bauqualifikation in Deutschland identifiziert und Empfehlungen für eine effizientere Gestaltung des Prozesses vorgelegt.
  • Zurückkehrende Migrant*innen erhielten Schulungen und Gründungszuschüsse zur Unterstützung ihrer wirtschaftlichen und sozialen (Wieder-)Eingliederung. 
  • Für rund 1.400 Jugendliche wurden Berufsberatung, Soft-Skills-Schulungen und andere Jugendaktivitäten in Zusammenarbeit mit Jugendzentren in ganz Kosovo organisiert.  

Stand: März 2021

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