Bessere Wasserdaten in Bolivien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Umsetzung der Agenda 2030 in Bolivien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Bolivien
Politischer Träger: Umwelt- und Wasserministerium
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2021 (abgeschlossen)

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Ausgangssituation

Die Ziele der bolivianischen Regierung stimmen mit den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen entlang der Agenda 2030 teilweise überein. Für die Umsetzung im Themenbereich Wasser fehlen verlässliche Daten. Die Qualität vorhandener Informationen entspricht häufig nicht internationalen Standards. So sind Planung und Beurteilung von politischen Entscheidungen oder Investitionen nur bedingt möglich. Datenlücken und Widersprüche bestehen vor allem in abgelegenen, armen und ländlichen Gebieten. Hier lebt rund 30 Prozent der Bevölkerung. 

Ursachen liegen unter anderem in einem fragmentierten statistischen System. Die Erhebung von Daten verschiedener Akteure im Bereich Wasser erfolgt nach unterschiedlichen Kriterien und unkoordiniert. Außerdem existieren bisher keine einheitlichen Indikatoren, auf deren Grundlage methodisch saubere Daten erhoben werden können. Ein Problem ist auch der fehlende Austausch zwischen staatlichen Institutionen und nichtstaatlichen Akteuren. Selbst innerhalb eines Ministeriums gestaltet sich die Verknüpfung von Daten als schwierig. Oft sind verschiedene Datensätze und Informationssysteme untereinander nicht kompatibel. 

Es gibt jedoch bereits erste positive Anzeichen, die eine langfristige Zusammenarbeit ermöglichen könnten. Das Nationale Statistikamt hat kürzlich die erste nationale Statistik-Strategie entwickelt. Auch der Wassersektor hat sein Interesse bekundet, künftig Indikatoren korrekter zu messen.

Ziele

Für die Umsetzung der wasserbezogenen Entwicklungsziele nutzt die bolivianische Regierung standardisierte Monitoringdaten. 

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Vorgehensweise

Das Vorhaben setzt auf eine Mischung aus Prozessentwicklung und methodischer Fachberatung. Das Projekt überwacht dazu Ziele und Indikatoren des Entwicklungsziels „Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen“. Die Aufmerksamkeit soll sich dadurch auch auf bislang unterversorgte oder benachteiligte Bevölkerungsgruppen, qualitative Aspekte in der Wasserversorgung und die Verfügbarkeit von Wasser lenken.

Horizontale und vertikale Koordination für bessere Daten: Das Projekt fördert den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Schlüsselakteuren aus dem Wassersektor und dem nationalen Statistikamt. Verschiedene nationalstaatliche Ebenen, öffentliche und private Akteure werden besser vernetzt. Dafür sind zum Beispiel Diskussionsrunden und Vernetzungstreffen geplant.

Verbesserung der Prozesse: Eine Consultingfirma berät lokale Akteure und ländliche Gemeinden, in denen es große Informationslücken gibt. Darüber hinaus unterstützt das Projekt das Vizeministerium für Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung, die nationale Regulierungsbehörde für Trinkwasser- und Abwasserdienstleistungen und das Statistikamt. Gemeinsam werden Indikatoren, Datensätze und Verfahren erarbeitet und beschrieben.

Kompetenzentwicklung: Geplant sind Fortbildungen und Austauschformate für die bessere Nutzung digitaler Anwendungen. Statistikkompetenzen, Methodenwissen und Instrumente sollen dadurch verbessert werden. Es ist geplant, diese Aufgabe mit der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (Englisch: ECLAC) zu koordinieren. ECLAC ist auch Teil des vom BMZ unterstützen Initiativprogramms Agenda 2030. 

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