Nachhaltige Stadtentwicklung – Smart Cities (SUD-SC)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm Nachhaltige Stadtentwicklung – Smart Cities (SUD-SC)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Ministry of Housing and Urban Affairs (MoHUA)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021

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Ausgangssituation

Die städtische Bevölkerung Indiens ist in den vergangenen 20 Jahren um 180 Millionen auf aktuell 450 Millionen Menschen gewachsen. In Zukunft wird sich dieser rapide Urbanisierungsprozess noch weiter verstärken. Bis 2030 ist mit einer Zunahme von voraussichtlich weiteren 140 Millionen Stadtbewohner*innen zu rechnen, so dass dann 40 Prozent der Bevölkerung Indiens in Städten leben werden. 

Städte haben somit ein enormes Potenzial bei der Umsetzung der Agenda 2030 und zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) beizutragen. Gleichermaßen stellt sie der Prozess der Urbanisierung vor komplexe Herausforderungen, vor allem bei der Versorgung ihrer Bevölkerung mit angemessenem Wohnraum sowie bei Basisdienstleistungen, beispielsweise in der Trinkwasser- und Sanitärversorgung sowie im Abfallmanagement und bei der Stadtentwässerung. Dies gilt auch für die Beteiligung der Stadtbevölkerung an Entscheidungsprozessen. 

Insgesamt sind auf allen Ebenen die technischen und institutionellen Leistungsfähigkeiten sowie der praktische Erfahrungsschatz mit nachhaltiger Stadtentwicklung im Sinne der Agenda 2030 und vor allem evidenzbasierter integrierter, räumlicher Planung sehr begrenzt. Das nationale Ministerium, die Bundesstaaten und Städte sind bislang oft nur eingeschränkt in der Lage, Ansätze der nachhaltigen Stadtentwicklung bei der Erbringung von städtischen Basisdienstleistungen und bei der Wohnraumversorgung anzuwenden.

Ziel

Die zuständigen indischen nationalen, bundestaatlichen und städtischen Institutionen wenden Ansätze der nachhaltigen Stadtentwicklung bei der Erbringung von städtischen Basisdienstleistungen und bei der Wohnraumversorgung an.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben folgt einem Mehrebenen- und Multi-Akteurs-Ansatz und stärkt Akteure auf nationaler, bundesstaatlicher und städtischer Ebene. Auf Landesebene werden das Ministerium für Wohnungswesen und Stadtentwicklung (Ministry of Housing and Urban Affairs, MoHUA) und seine nachgeordneten Behörden darin gestärkt, den nationalen Orientierungsrahmen für nachhaltige Stadtentwicklung praxisnah, funktional sowie auf die Umsetzung der Prinzipien der Agenda 2030 ausgerichtet auszugestalten. Das geschieht durch die Aufbereitung und Verbreitung lokal entwickelter Ansätze und die Entwicklung von Rahmenleitlinien in der nachhaltigen Stadtentwicklung. Auf bundesstaatlicher Ebene werden Verwaltungsinstitutionen gestärkt und bei der Optimierung von Strukturen und Kapazitäten zur strategischen Steuerung von lokaler Stadtentwicklung und der Umsetzung von Förderprogrammen unterstützt. Darüber hinaus werden bundesstaatliche Weiterbildungsinstitutionen bei der Entwicklung von praxisorientierten Trainingsangeboten gefördert. Lokal werden die Leistungsfähigkeit von Stadtverwaltungen für integrierte, räumliche Stadtentwicklungsplanung, für das Monitoring der SDGs und der städtischen Entwicklungsprozesse sowie für die evidenzbasierte Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung von Wohnraum- und Basisversorgung unterstützt. 

In den drei Partnerstädten unterstützt das Konsortium GOPA Infra über die gesamte Projektlaufzeit die Durchführung des Vorhabens auf lokaler Ebene.

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Wirkung

  • „EnteKochi“ (auf Deutsch: „MeinKochi“): Mehrwöchiger stadtweiter Partizipationsprozess zur Erarbeitung einer Vision für die zukünftige nachhaltige Stadtentwicklung der Stadt Kochi (rund 600.000 Einwohner*innen) im südindischen Bundesstaat Kerala.
  • Leitfaden für öffentliche Toiletten („Advisory on Public and Community Toilets“): Zusammen mit dem MoHUA wurde dieser Leitfaden entwickelt, der von allen indischen Städten für Planungen und Betrieb von einfach zugänglichen, gendergerechten und funktionalen öffentlichen Sanitäranlagen verwendet werden kann.

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