„Green Jobs“ für Jugendliche in ländlichen Gebieten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Beschäftigungsförderung Jugendlicher in ländlichen Gebieten durch Green Jobs
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union
Land: Marokko
Politischer Träger: Ministerium für Landwirtschaft, marine Fischerei, ländliche Entwicklung, Gewässer und Wälder (MAPMDREF) - Abteilung für Gewässer und Wälder (DEF)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022

Ghizlane Driouich unterstützt und begleitet junge Unternehmer/innen darin, in ihren Heimatorten grüne Projekte umzusetzen. © GIZ/Houssam Ouassif

Ausgangssituation

Die Wirtschaft Marokkos ist in den letzten Jahren kontinuierlich, aber insgesamt mäßig, gewachsen. Das trägt dazu bei, die Lebensbedingungen der marokkanischen Bevölkerung zu verbessern.

In Marokko herrscht jedoch weiterhin ein enormes Stadt-Land-Gefälle. Bisher haben vor allem die besser ausgebildeten Menschen in urbanen Gebieten von dieser Entwicklung profitiert. In ländlichen Gebieten gibt es dementgegen nach wie vor wenige berufliche Perspektiven. Hier sieht sich die Bevölkerung mit großen sozialen und finanziellen Problemen konfrontiert.

Die Arbeitslosigkeit liegt in der Gesamtbevölkerung nach offiziellen Angaben bei zehn Prozent. Bei Jugendlichen ist die Problematik noch gravierender: Fast ein Viertel der jungen Menschen geht keiner Beschäftigung nach. Insbesondere auf dem Land entstehen nicht genügend Arbeitsplätze, um Schul- und Studienabgänger*innen in ausreichendem Maße in die Berufswelt zu integrieren. Gleichzeitig fehlt es an Ausbildungsplätzen. Das gesellschaftliche Klima sowie die weitere positive Entwicklung des Landes sind gefährdet.

Die vorhandenen natürlichen Ressourcen bieten große Marktpotenziale für grüne Wirtschaftstätigkeiten und Berufe in der Branche. Bisher schöpft das Land dieses Potenzial jedoch kaum aus.

Ziel

Die Beschäftigungssituation Jugendlicher in ländlichen Gebieten ist verbessert.

Frauen der Frauenkooperative Sanaad bei der Ernte von Gewürzen. © GIZ/Youness Kharchaf

Vorgehensweise

Das Projekt unterstützt arbeitslose oder nur zeitweise beschäftigte Jugendliche in ländlichen Gebieten mit geringer oder ohne Ausbildung. Ihre Beschäftigungs- und Einkommenssituation soll grundlegend verbessert werden.       
Dafür werden Bildungsangebote zu ökologisch nachhaltigen Berufen entwickelt, den sogenannten „Green Jobs“. Darüber hinaus bietet das Vorhaben technische Beratung und Finanzierungen an. Das Angebot richtet sich insbesondere an Klein- und Kleinstunternehmen sowie an junge Unternehmer*innen im grünen Bereich, wie beispielsweise der Fischwirtschaft oder der Verarbeitung von Wald und Naturprodukten. Auf diese Weise entstehen mehr qualifizierte Jobs für Jugendliche und Frauen.

Auch ein dezentral organisiertes Beratungs- und Trainingsnetzwerks zu grüner Beschäftigung soll entstehen. Dieses gibt den Menschen auf dem Land und in den Bergregionen über das Projektende hinaus die Möglichkeit, bei der Umsetzung ihrer Ideen professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Auf diesem Weg ist eine langfristige Entwicklung in der Region möglich.

Schwimmende Netzkäfige zur Fischzucht von Tilapia. © GIZ/Youness Kharchaf


Der Plan sieht vor, dass bis zum Jahr 2022 mindestens 2.000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 35 Jahren einer neuen Beschäftigung nachgehen. Mindestens ein Drittel davon sollen Frauen sein. Ziel ist außerdem, mindestens 1.000 Jugendliche und zehn Existenzgründer*innen zu unterstützen, durch ihre Projekte ihr Einkommen zu steigern. Eine besondere Rolle nimmt hierbei das nationale Aus- und Weiterbildungszentrum ein. Die Planungen wurden gemeinsam mit der marokkanischen Abteilung für Gewässer und Wälder und der „Mohamed V. – Stiftung für Solidarität“ entwickelt und sind auf Berufe in ländlichen Gebieten spezialisiert. Das Zentrum soll Jugendlichen über das Projektende hinaus dabei helfen, ihre Berufs- und Einkommenssituation zu verbessern. Durch die Schaffung von Green Jobs werden gleichzeitig die natürlichen Ressourcen und die Naturschutzgebiete aufgewertet.

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