Stärkung der Dürreresilienz im äthiopischen Tiefland

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Capacity Development zur Stärkung der Dürreresilienz im äthiopischen Tiefland
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Ministry of Agriculture (MoA) (Landwirtschaftsministerium)
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

1) Open Day Field Visit to Dry Valley Under Rehabilitation (Afar Region 2016)

Ausgangssituation

In den äthiopischen Regionen Afar und Somali leben mehr als 7 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen sind Pastoralisten und Agropastoralisten, die von der halbnomadischen Viehhaltung leben. Obwohl dieses Wirtschafts- und Gesellschaftssystem über Jahrhunderte an die lokalen Bedingungen angepasst wurde, ist es nun unter Druck geraten. Das liegt größtenteils am Bevölkerungswachstum und den Folgen des Klimawandels, die dazu führen, dass Dürren und Überschwemmungen immer häufiger und gravierender vorkommen. Daher ist die traditionelle Lebensweise heute mit großen Herausforderungen wie Überweidung und Überbeanspruchung der natürlichen Ressourcen, Bodenerosionen, Entwaldung und verminderter Bodenfruchtbarkeit konfrontiert. Ressourcenkonflikte verschärfen die Lage zusätzlich. Die Regionen Afar und Somali gelten als „Schwellenregionen mit begrenzten Kapazitäten“. Für äthiopische Institutionen ist es nach wie vor schwierig, wirksame Entwicklungsstrategien auszuarbeiten, da die spezifischen Merkmale der halbnomadischen Lebensweise in Afar und Somali und die jeweiligen ökologischen Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund hat die Regierung von Äthiopien mit dem „Country Programming Paper“ (CPP) eine sektorübergreifende Strategie beschlossen, um weitere Dürrekatastrophen im äthiopischen Tiefland zu verhindern. Die erfolgreiche Umsetzung der Strategie wird durch das vorliegende Projekt unterstützt.

Ziel

Die institutionellen Akteure sind in der Lage, neue und verbesserte Instrumente für Management, Zusammenarbeit und Vernetzung einzusetzen, um die Dürreresilienz in den Verwaltungsregionen Afar und Somali zu stärken.

2) Masons Graduation (Afar Region 2019)

Vorgehensweise

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Woredas (Distrikte) in Afar und Somali sowie die regionale und nationale Regierung bei der Planung, Durchführung und Überwachung von Entwicklungsmaßnahmen unterstützt, die im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung von natürlichen Ressourcen stehen. Dabei steht der Aufbau von personellen und institutionellen Kapazitäten bei staatlichen Einrichtungen vor allem auf regionaler und nationaler Ebene im Vordergrund. Durch die Unterstützung aus dem Projekt können diese Einrichtungen CCP-relevante Aktivitäten besser planen, überwachen und auswerten. Zur Förderung der Arbeitsbedingungen haben regionale und nationale Einrichtungen Vereinbarungen unterzeichnet. Diese sehen vor, auf die Tieflandregion zugeschnittene Arbeitsstandards zu entwickeln und diese in ausgewählten landwirtschaftlich-technischen und beruflichen Aus- und Weiterbildungsinstituten anzuwenden. Das Projekt ermöglicht Schulungen für pastorale und agropastorale Gemeinschaften in Afar und Somali. Durch diese kontextspezifischen Bildungsmaßnahmen sollen die Kompetenzen für die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen, die landwirtschaftliche Produktion und Monitoring-Maßnahmen gestärkt werden. Die biophysischen und sozioökonomischen Gegebenheiten der Region und der Bevölkerung werden bei sämtlichen Interventionen beachtet. Ebenso wird dabei auf die pastorale und agropastorale Lebensweise Rücksicht genommen. Die Erkenntnisse aus bewährten Verfahren können anschließend genutzt und auf staatliche Entwicklungsprogramme übertragen werden. Folglich ist die Unterstützung der Regierung bei der Festlegung der politischen Rahmenbedingungen ebenso Teil des Projekts. Während einer Dürreperiode unterstützte das Projekt außerdem die Umsetzung von Notfallmaßnahmen. 

Wirkung

  • Es wurden Schulungsmaßnahmen entwickelt und getestet, die pastoralen und agropastoralen Gemeinschaften sowie öffentlichen Einrichtungen Kenntnisse über situationsangepasste Boden- und Wasserschutzmaßnahmen vermitteln.
  • Es wurden modernste Monitoring- und Evaluierungssysteme eingeführt, um Maßnahmen umzusetzen, die die Dürreresilienz fördern.
  • Es wurden Arbeitsstandards entwickelt, die auf die pastoralen und agropastoralen Lebensweisen zugeschnitten sind und von Beratungsdiensten in den Regionen Afar und Somali genutzt werden können.
  • Es wurden geschlechtsspezifische Fähigkeiten im Hinblick auf die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen in landwirtschaftlich-technischen und beruflichen Aus- und Weiterbildungsinstituten eingeführt und in die Berufsausbildung integriert.

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