InsuResilience Global Partnership: Versicherungen zum Schutz gegen die Folgen des Klimawandels

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sekretariat zur Umsetzung der InsuResilience Globalen Partnerschaft für Risikofinanzierung und Klimarisikoversicherungen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Laufzeit: 2016 bis 2022

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Ausgangssituation

Extremwetterereignisse und andere Klimarisiken bedrohen die Lebensgrundlage vieler Menschen. Allein 2017 verursachten Katastrophen Schäden in Höhe von 350 Milliarden US-Dollar weltweit, für das Jahr 2018 werden sie auf 155 Milliarden US-Dollar geschätzt. 

Besonders betroffen sind arme Länder: Sie verfügen über einen niedrigen Staatshaushalt und sind stark abhängig von Wirtschaftsbereichen, die durch extreme Klimaereignisse und Naturkatastrophen besonders gefährdet sind, etwa die Landwirtschaft. Hinzu kommt, dass sich die Länder auf Katastrophen nur bedingt vorbereiten können, weshalb das Ausmaß humanitärer Not in diesen Ländern höher ist als in Industrieländern. Besonders betroffen sind einkommensschwache Haushalte, denn ihre Möglichkeit, die Folgen abzufedern, sind gering oder nicht vorhanden.

Klimarisikoversicherungen bieten finanziellen Schutz gegen die negativen Folgen von Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel immer häufiger und intensiver werden. Die InsuResilience Initiative wurde dafür 2015 im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft ins Leben gerufen. Bei der Weltklimakonferenz im November 2017 in Bonn wurde die G7-Initiative zu einer Globalen Partnerschaft ausgebaut (InsuResilience Global Partnership). Diese bringt Vertreter der G20 und der V20 (The Vulnerable Twenty Group: die 20 Länder, die am stärksten von der Erderwärmung betroffen sind) mit Vertreter*innen internationaler Organisationen, der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft an einen Tisch. Beim UN-Klimagipfel 2019 haben sich die Teilnehmer*innen unter anderem auf die Vision 2025 geeinigt. Es handelt sich um einen sechsjährigen Arbeitsplan mit ambitionierten Zielen, der den weiteren Ausbau von Instrumenten der Klimarisikoversicherung und -finanzierung national und international durch diese globale Partnerschaft vorsieht. Ein Sekretariat zur Unterstützung der Partnerschaft soll dabei zentrale Akteure zusammenbringen, politische Sichtbarkeit fördern und entscheidende Impulse für den Wissensaufbau und -transfer liefern.

Ziel

Die Widerstandsfähigkeit der Entwicklungsländer gegenüber Klimaereignissen ist verbessert. Leben und Lebensunterhalt von Menschen, die für Klimawandelfolgen und Katastrophen besonders anfällig sind, sind besser geschützt.

Das Sekretariat hat die strategische Weiterentwicklung der InsuResilience Global Partnership vorangetrieben und die Umsetzung bedarfsorientierter, armuts- und gendersensibler Klima- und Katastrophenrisikofinanzierung und -versicherung durch die Partner im Rahmen eines umfassenden Klimarisikomanagements international sichtbar unterstützt.

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Vorgehensweise

Das Vorhaben fördert die internationale Verbreitung von marktorientierten und armuts- sowie gendersensiblen Lösungen für Klimarisikoversicherung in Entwicklungsländern durch die Akteure der InsuResilience Global Partnership. Es arbeitet national und international mit öffentlichen, privaten und zivilgesellschaftlichen Akteuren, um entsprechende Kompetenzen aufzubauen. In früheren Projektphasen hat das Vorhaben am Aufbau und der Koordination eines Sekretariats gearbeitet. Seit 2016 leitet es das Sekretariat. Es ist vor allem für die strategische und organisatorische Unterstützung der Partnerschaft und ihrer Mitglieder sowie die Vernetzung von relevanten Akteuren eingerichtet worden. Weiterhin unterstützt das Vorhaben Entscheidungsträger*innen in Entwicklungsländern, indem es sie zu geeigneten Finanzierungslösungen berät.

Das Vorhaben begleitet in seiner Funktion als Sekretariat das höchste Steuerungsgremium der Partnerschaft, die High-Level Consultative Group (HLCG), bei der Steuerung und dem jährlichen Rückblick sowie der Wirkungsbetrachtung der Aktivitäten. Dabei organisiert, begleitet und dokumentiert es vor allem die regelmäßigen Treffen der HLCG. 

Wegen seiner Vernetzung fördert das Sekretariat eine enge Zusammenarbeit unter den Mitgliedern der globalen Partnerschaft. Es unterstützt verschiedene Arbeitsgruppen beim Austausch von Wissen zu Instrumenten, die finanziellen Schutz gegen Naturkatastrophen bieten. Es stellt verlässliche Daten zur Überprüfung der Wirkungen der Partnerschaftsaktivitäten zur Verfügung und greift erfolgsversprechende Trends und Innovationen auf, die zur Weiterentwicklung des Themas Klimarisikofinanzierung und -versicherung beitragen können.

Um die Wirkung der Partnerschaft zu messen, entwickelt das Sekretariat zusammen mit akademischen Partnern und seinen Mitgliedern ein Monitoring- und Evaluierungssystem weiter, mit dem die Fortschritte und Ergebnisse der Partnerschaft hinsichtlich ihrer Zielerreichung erfasst und berichtet werden können.

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Wirkungen

Wirkungen aus vorherigen Projektphasen werden durch das Vorhaben weiter gefestigt und ausgebaut. Seit 2016 hat sich die Initiative zu einer größeren Partnerschaft entwickelt. Sie ist stark gewachsen und hat mittlerweile über 70 Mitglieder:

  • In der InsuResilience Global Partnership arbeiten Vertreter*innen der G20, der 20 einflussreichsten Industrie- und Schwellenländer, zusammen mit Vertreter*innen der V20 sowie Vertreter*innen internationaler Organisationen, der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Forschung an einem Tisch. 
  • Die Globale Partnerschaft wird mittlerweile als Forum zum Austausch und zur Verknüpfung sowie der Entwicklung von Lösungen wahrgenommen. Das höchste Steuerungsgremium ist mit hochrangingen Persönlichkeiten besetzt, die in ihrer politischen Botschafterfunktion die Mission der Partnerschaft entsprechend weitertragen und in die globale Anpassungsarchitektur einbetten sollen. 
  • Die Bedarfe von Frauen werden im Vorhaben besonders berücksichtigt, da es genderspezifische Unterschiede der Anfälligkeit gegenüber Klimarisiken gibt. Durch zwei Studien und eine Arbeitsgruppe, die Gender Working Group, kann die Partnerschaft nun konkrete Ansätze entwickeln. Dadurch werden Barrieren beim Zugang zu Versicherungsschutz für Frauen abgebaut. 
  • Die Tagung InsuResilience Global Partnership Forum versammelt mittlerweile eine aktive Gemeinschaft zum Erfahrungsaustausch und zur Präsentation von guten Beispielen aus der Praxis. Auf der Tagung entstehen neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie neue Allianzen. Seit 2017 findet sie jährlich statt.
  • Die Program Alliance wurde neu gegründet. Sie vereint die Aktivitäten des Centre for Disaster Protection, der Global Risk Financing Facility und des InsuResilience Solutions Fund. Das Programm wird vom britischen Foreign Commonwealth and Development Office (FCDO), dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Weltbank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Auch ein Sekretariat ist Teil der Program Alliance. Die Partner verfügen über eine breite Palette von Fachlösungen oder entwickeln diese.