Dialog für Nachhaltigkeitslösungen in Schwellenländern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Dialog für Nachhaltigkeit in Schwellenländern / Emerging Markets Sustainability Dialogues (EMSD III)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Globalvorhaben; Schwerpunkte in China und Mexiko  
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2021

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Ausgangssituation

Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Zukunft ist eine globale Herausforderung. Die Ziele, die sich die internationale Gemeinschaft mit der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und den Pariser Klimazielen gesetzt hat, können nur dann erreicht werden, wenn auch Schwellenländer ihren Beitrag leisten. Einerseits nehmen Schwellenländer aufgrund ihrer Bevölkerungsstärke und ihres zunehmenden wirtschaftlichen Gewichts bei der Gestaltung globaler Agenden schon heute eine Schlüsselrolle ein. Andererseits finden von ihnen erarbeitete Lösungsansätze weiterhin nicht ausreichend Gehör in globalen Politikprozessen und werden nur unzureichend zur Umsetzung aufgegriffen. Zudem kann der notwendige Wandel nur dann gelingen, wenn Akteure aus allen Bereichen zusammenarbeiten – von der Öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft über Finanzinstitute bis hin zu Think-Tanks (Denkfabriken).

Ziel

Schwellenländer setzen Nachhaltigkeitslösungen in den Bereichen Finanzwirtschaft, Infrastruktur und Digitales breitenwirksam um. Die besonderen Kenntnisse und Perspektiven von Globalen Entwicklungspartnern wie China, Indien oder Mexiko werden systematisch aufgegriffen, um Nachhaltigkeits- und Klimaziele zum Wohle aller zu erreichen. 

Vorgehensweise

Beim Projekt Emerging Markets Sustainability Dialogues (EMSD) handelt es sich um ein Netzwerk von Expert*innen und Entscheidungsträger*innen aus Think-Tanks, multinationalen Unternehmen und der Finanzwirtschaft. Die Mitglieder entwickeln gemeinsam Lösungen für eine wirtschaftlich erfolgreiche, sozial inklusive und ökologisch verantwortliche   Entwicklung in aufstrebenden Volkswirtschaften und setzen diese auch um. Das Vorhaben bringt diese Lösungen in nationale und internationale Foren ein und unterstützt dadurch den globalen Wandel für mehr Nachhaltigkeit. Das Projekt versteht sich als Inkubator und Wissensplattform für neue Themen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Seit 2019 liegt der Schwerpunkt auf den drei Themen: Finanzwirtschaft, Infrastruktur und Digitale Lösungen. 

Die Agenda 2030 und das Pariser Klimaabkommen sind zugleich Handlungsrahmen und Inspirationsquelle für das Vorhaben.

Wirkungen

Das Vorhaben hat seit 2014 zentrale Akteure in Schwellenländern erfolgreich dabei unterstützt, ihre Ansätze zu Nachhaltigkeitsherausforderungen umzusetzen und in internationale Transformationsprozesse einzubringen. Einige Beispiele dazu: 

  • Finanzwirtschaft: Schwellenländer haben technisches Wissen zu grünen Anleihen aufgebaut. Die sogenannten Green Bonds investieren das Geld der Anleger*innen zum Beispiel in neue Windparks. Das Vorhaben hat dazu mit der Investmentbank SEB zusammengearbeitet. Konkret wurden mehr als 300 Finanzmarktakteure – darunter Banken, Investoren und Regulierer – zu Green Bonds geschult und beraten. Umwelt- und Transparenzstandards wurden dadurch in Finanzmarktpraktiken verankert.  
  • Infrastruktur: In Zusammenarbeit mit dem chinesischen Industrieverband China International Contractors Association (CHINCA) wurden erstmals Nachhaltigkeitsrichtlinien für chinesische Bauunternehmer*innen in internationalen Infrastrukturprojekten erarbeitet. Diese Standards tragen rund um die Welt dazu bei, dass Bauvorhaben immer auch die Anforderungen von Mensch und Umwelt berücksichtigen. So auch in Afrika, wo seit 2008 etwa ein Drittel aller Infrastrukturinvestitionen aus China stammt.
  • Digitale Lösungen: Durch Unterstützung des EMSD haben Schwellenländer im Jahr 2017 sieben Lösungsvorschläge an die deutsche G20 Präsidentschaft übergeben. Dazu gehörten Erkenntnisse über die Auswirkung der Digitalisierung auf Arbeitsmärkte in Schwellenländern und die Frage, wie Politik diesen im Sinne der Schaffung guter und fairer Arbeit begegnen sollte.

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