Wirtschaft nachhaltig entwickeln

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sektorvorhaben Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung 
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union (EU)
Land: Deutschland, Belgien, überregional
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2023

Ausgangssituation

736 Millionen Menschen weltweit leben in absoluter Armut und über 190 Millionen Menschen haben keine Beschäftigung – die Zahlen bleiben alarmierend. Mit der Agenda 2030 will die internationale Gemeinschaft wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele nachhaltig miteinander verknüpfen. Weltweit Wohlstand fördern, Armut beseitigen, Ungleichheit verringern sowie die Umwelt schützen – diese Ziele sind ohne privatwirtschaftliches Engagement und eine dynamische Wirtschaft nicht erreichbar. Eine agile Privatwirtschaft schafft Arbeitsplätze, fördert Innovationen, erhöht Steuereinnahmen und generiert Wirtschaftswachstum und Einkommen. Fehlt diese, stagniert die gesamte Wirtschaft – dies ist der Fall in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese bei der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen, ist ein Anliegen der deutschen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit (EZ).

Ziel

Die deutsche und internationale EZ sowie afrikanische, karibische und pazifische Staaten nutzen Strategien und Ansätze der Wirtschaftspolitik und Privatwirtschaftsförderung dafür, die Agenda 2030 gezielt umzusetzen.

Vorgehensweise

Das überregionale Vorhaben berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) dabei, Ansätze der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in der nationalen und internationalen Politik sowie im entwicklungspolitischen Portfolio zu verankern. Der Fokus liegt dabei auf der Wirtschaftspolitik und der Förderung der Privatwirtschaft.

Das Geschäfts- und Investitionsklima zu verbessern und eine effiziente Industriepolitik zu fördern gehört ebenso zu den Schwerpunkten des Vorhabens wie die Stärkung des lokalen Mittelstands, grüner und inklusiver Wirtschaft und stabiler wirtschaftlicher Entwicklung in Ländern, die von Fluchtbewegungen und innerstaatlichen Konflikten gezeichnet sind. Zunehmend rücken auch die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 in das Blickfeld.

Das Projekt entwickelt Instrumente der Wirtschaftspolitik und Privatwirtschaftsförderung und pilotiert sie beispielhaft in der deutschen und internationalen EZ. Darüber hinaus stärkt es Netzwerke wie das Donor Comittee for Enterprise Development (DCED) oder das Poverty Reduction, Equity and Growth Network (PEGNet) zu Fragen der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Zudem bereitet das Vorhaben Erfahrungen und Fachwissen zu erfolgreichen Ansätzen für verschiedene Zielgruppen auf und teilt sie.

Für die Europäische Kommission (EU) berät das Projekt afrikanische, karibische und pazifische Länder zu Geschäfts- und Investitionsklimareformen und öffentlich-privatem Dialog. Die Beratung richtet sich dabei nach den spezifischen Bedarfen der Länder. 

Wirkung

Das Vorhaben unterstützt die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030. Insbesondere fördert es inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung sowie menschenwürdige Arbeit für alle und hilft, Armut zu bekämpfen und die Wirtschaft nachhaltig zu industrialisieren. Zum Beispiel entwickelt es und setzt gemeinsam mit der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (United Nations Industrial Development Organization, UNIDO) ein Instrument um, mit dem die Industriepolitik in den Partnerländern verbessert wird. Bereits in 24 Ländern wurden die Regierungen zu ihrer Industriepolitik mit dem Instrument „Enhancing the Quality of Industrial Policy“ beraten, unter anderem in den Westbalkan-Staaten, in Myanmar, den Ländern der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika und der Ukraine. Ein vom Vorhaben entwickelter Leitfaden zum Unternehmensumfeld, ein sogenannter Ecosystem Mapping Guide, hilft Partnerländern, das unternehmerische Umfeld zu analysieren und passgenaue Maßnahmen für die Förderung von Kleinen und Mittleren Unternehmen und Start-ups zu identifizieren. Solche Analysen des Unternehmensumfeldes fanden unter anderem in der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) und auf dem Balkan statt. Mit ihrer Hilfe gewinnen die Projekte vor Ort eine stichhaltige Grundlage, um Lücken zu schließen und einen gezielten Dialog mit politischen Partnern zu führen.

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