Globale Initiative für den Zugang zu Versicherungen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Globale Initiative für den Zugang zu Versicherungen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Generaldirektion für Internationale Zusammenarbeit (Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Niederlande); Europäische Union (EU)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022

Ausgangssituation

In vielen Ländern ist ein Großteil der Bevölkerung kaum oder gar nicht versichert. Versicherungen sind jedoch wichtig, um Entwicklungserfolge abzusichern und die finanziellen Folgen von Krankheit, Tod, Unfall, Ernteausfall oder Zerstörung von Eigentum durch Naturkatastrophen abzufedern. Im Zuge der Agenda 2030 sind Versicherungen als wichtiges Instrument zur Erreichung zahlreicher Entwicklungsziele anerkannt. Vielen Anbietern in den Entwicklungs- und Schwellenländern mangelt es jedoch an Strategien und Fachwissen, um ihre Geschäftsmodelle an wenig versorgte Kund*innen beziehungsweise Regionen anzupassen. Erfahrungen, die inklusive Versicherungslösungen fördern, sind nicht ausreichend aufgearbeitet. Auch sind sie zu wenig in die verschiedenen entwicklungspolitischen Themenbereiche integriert. Den Akteuren der Versicherungswirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern, in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) und in der internationalen Fachdiskussion mangelt es an Wissen über wirksame Ansätze. Außerdem fehlt es an entsprechenden EZ-Interventionen. Auch die Versicherungsaufseher*innen in den Kooperationsländern haben kaum Fachwissen und Instrumente, um regulierende und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Zugang zu bedarfsorientierten Versicherungen ermöglichen.

Ziel

Inklusive Versicherungslösungen sind international in der deutschen EZ verankert. Zudem haben Versicherungsaufseher*innen Rahmenbedingungen geschaffen, die armen und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen den Zugang zu bedarfsorientierten Versicherungen zu erleichtern.

Vorgehensweise

Das Vorhaben trägt zum einen dazu bei, inklusive Versicherungen in der deutschen EZ zu positionieren, indem es dafür die Voraussetzungen verbessert. Es hilft dabei, Geschäftsmodelle und innovativen Themen für inklusive Versicherungslösungen aufzuarbeiten und zu verbreiten. Zudem unterstützt es das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in aktuellen Fragen und bei der Steuerung von internationalen Prozessen.

Zu den Maßnahmen gehört darüber hinaus die Sekretariatsarbeit der globalen Partnerschaft Access to Insurance Initiative (A2ii), dem Umsetzungspartner des Internationalen Verbandes der Versicherungsaufsichtsbehörden (International Association of Insurance Supervisors, IAIS) für inklusive Versicherungen. Das Vorhaben fokussiert sich darauf, die A2ii als Vordenker und zentrale Wissensplattform für die Regulierung inklusiver Versicherungsmärkte zu positionieren, die Fähigkeiten von Versicherungsaufseher*innen weltweit zu stärken und sie bei der Gestaltung und Umsetzung förderlicher Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Wirkungen

Versicherungen sichern arme und schutzbedürftige Haushalte und Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) gegen die ökonomischen Folgen von unvorhergesehenen Ereignissen ab. Versicherungen stärken die Widerstandsfähigkeit (Resilienz), erleichtern Investitionen und fördern so nachhaltige Entwicklung. Die Sektorstrategie Finanzsystementwicklung des BMZ (2016) bestätigt die Wichtigkeit von Versicherungen als Vorsorgeinstrument. Finanzielle Inklusion und Risikoschutz sind in den Nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Agenda 2030 verankert, wobei Versicherungen für einige Ziele besonders wichtig sind (zum Beispiel für die Ziele: keine Armut, keine Hungersnot, Gleichberechtigung der Geschlechter, gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum sowie Maßnahmen zum Klimaschutz).

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