Ungleichheit weltweit verringern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Fonds: Politikkohärenz für nachhaltige Entwicklung – Einzelmaßnahme „Ungleichheit“
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global, Partnerländer: Ghana, Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Namibia, Sambia, Südafrika und Vietnam
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2024

Das Foto ist in Dar es Salaam, Tansania, entstanden. Es verdeutlicht die Ungleichheiten zwischen den Bewohner*innen des exklusiven und wohlhabenden Randbezirks Masaki und den Menschen, die im ärmeren Randbezirk Msasani leben. Die meisten Expats und wohlhabenden Menschen leben in Masaki oder Oyster Bay, den ehemals „europäischen Gebieten“, die den Kolonialherren vorbehalten waren.

Ausgangssituation

71 Prozent der Weltbevölkerung leben in Ländern mit steigender Ungleichheit. Auch in vielen Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) stagniert diese auf hohem Niveau oder steigt. Wachsende und hohe Ungleichheit gefährden nachhaltiges Wirtschaftswachstum, politische Systeme sowie den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft. Sie grenzt insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen aus.

Die Agenda 2030 beinhaltet ein eigenständiges Ziel zur Minderung von Ungleichheit (Sustainable Development Goal, SDG 10). Das Thema ergänzt seitdem auch den Entwicklungsdiskurs um wichtige Erkenntnisse: zum Beispiel, dass Umverteilung möglich ist und für nachhaltigeres Wirtschaftswachstum sorgt. Eine weitere Erkenntnis lautet, dass Wirtschaftswachstum und Entwicklung nicht automatisch Ungleichheit oder Armut verringern.

Durch die Verringerung von Ungleichheit kann Armut effektiver bekämpft werden als durch Wirtschaftswachstum – bei gleichzeitig geringeren ökologischen Auswirkungen. Die Reduzierung von Ungleichheit (SDG 10) ist somit ausschlaggebend für die Umsetzung der Agenda 2030 als Ganzes sowie die Beseitigung von Armut (SDG 1).

Trotz zunehmenden Wissens über die vielschichtigen Ursachen und Zusammenhänge von Ungleichheit, gibt es bisher nur wenige Maßnahmen und politische Initiativen, die ihr entschieden begegnen. Geberländer und Entwicklungspartner stehen nun vor der Herausforderung, einen wirksamen Maßnahmenmix für die jeweiligen Länder zu identifizieren und umzusetzen.

Ziel

Die Partnerländer setzen erfolgreich Maßnahmen um, die die Ungleichheit verringern.

Das Foto ist in Mumbai, Indien, entstanden. Es zeigt die Umgebung des Bandra-Kurla Complex, in der extremer Reichtum und extreme Armut aufeinandertreffen. Im Bandra-Kurla Complex sind Generalkonsulate mehrerer Länder, Konzernzentralen und die Nationale Börse angesiedelt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben berät im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Partnerländer der deutschen EZ bei der Reduzierung von Ungleichheit.

Um Ungleichheit wirksam verringern zu können, müssen ihre spezifischen Ursachen in den jeweiligen Ländern identifiziert werden. Das Vorhaben erarbeitet daher in Zusammenarbeit mit den Regierungen der Partnerländer Namibia, Südafrika und Vietnam Konzepte und Ansätze zur Reduzierung von Ungleichheit. An dem Prozess sind auch ausgewählte Vorhaben aus der EZ in den jeweiligen Ländern beteiligt. Die Leistungsfähigkeiten der zuständigen Ministerien in den Partnerländern werden erhöht, um die Maßnahmen umsetzen zu können.

Darüber hinaus ermöglicht das Vorhaben einen Erfahrungsaustausch, bei dem staatliche, wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteur*innen aus einer erweiterten Gruppe von Partnerländern Handlungsempfehlungen erarbeiten können. Durch den Austausch über gute und schlechte Politikerfahrungen werden neue Ansätze zur Reduzierung von Ungleichheit für die jeweiligen Länder vermittelt.

Das Vorhaben sucht den Dialog mit internationalen Organisationen, wie den Vereinten Nationen, dem Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, um das Thema im internationalen Diskurs zu verankern. Der fachliche Austausch erweitert und vertieft die Kenntnisse über umfassende Politikansätze und fördert dadurch die Einbindung der Ansätze und Konzepte in interne Prozesse.

Zudem werden Ressortrunden mit dem Bundesfinanzministerium und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales durchgeführt, in denen Konzepte zur Reduzierung von Ungleichheit eingebracht werden. Dadurch soll das Thema einen höheren Stellenwert in der Agenda der Bundesregierung erhalten.

Weitere Informationen