Vorgehensweise
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) umgesetzt.
Zusammen mit deutschen Handwerker*innen und Handwerksbetrieben unterstützt das Vorhaben das Arbeitskräftepotenzial und die berufliche Bildung in den Partnerländern. Dafür wird ein Netzwerk für die internationale Zusammenarbeit in der Berufsbildung aufgebaut, das deutsche und afrikanische Handwerksbetriebe und Organisationen der beruflichen Bildung verbindet.
Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in Subsahara-Afrika, vornehmlich auf den Ländern Ruanda, Südafrika und Uganda. Das Vorhaben qualifiziert deutsche Handwerker*innen für ihr Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit und bereitet sie auf den Einsatz in den Zielländern vor. Es bringt die Teilnehmenden sowohl online als auch persönlich zusammen und stößt Betriebs- und Lernpartnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Betrieben an.
Wirkung
Das Vorhaben hat das Interesse für Entwicklungszusammenarbeit im Handwerk geweckt und bisher circa 100 Handwerker*innen in unterschiedlichen Maßnahmen eingesetzt.
Das im Jahr 2017 initiierte Netzwerk umfasst mehr als 350 Expert*innen unterschiedlicher Gewerke, die als Kurzzeitfachkräfte in Afrika arbeiten. Zu den Gewerken zählen unter anderem Holz- und Metallverarbeitung, Kraftfahrzeug- und Elektrotechnik, Erneuerbare Energien und Sanitär-Heizung-Klima.
Die Fachkräfte wurden in sechs Matching-Reisen und regelmäßig angebotenen Kurztrainings mobilisiert. Bisher sind 22 der insgesamt 53 deutschen Handwerkskammern durch das Projekt erstmals oder in erweiterter Form in der Berufsbildungszusammenarbeit engagiert.
Eine besondere Kooperation wurde mit den Handwerkskammern Frankfurt Rhein-Main sowie Schwaben entwickelt, die Kurse zum Internationalen Meister und zur Fachkraft für Internationale Zusammenarbeit durchführen.
In mehr als 80 Einsätzen haben sich deutsche Handwerker*innen in afrikanischen Betrieben und Berufsbildungseinrichtungen eingebracht. In den Zielländern werden bei jedem Kurzzeiteinsatz durchschnittlich 15 Fachkräfte fortgebildet.
Qualitative Befragungen in den Zielländern ergaben, dass nahezu alle Beteiligten sich in ihrem handwerklichen Wissen gestärkt sehen. 92 Prozent sind der Meinung, dass ihre Managementfähigkeiten durch deutsche Handwerker*innen verbessert wurden und 82 Prozent geben an, nun erfolgreicher wirtschaften zu können.
Sieben Betriebspartnerschaften deutscher und afrikanischer Akteur*innen sind entstanden, weitere sind im Aufbau. Zudem wurden acht Projekte durch das Engagement von Handwerker*innen ins Leben gerufen, zum Beispiel zu den Themen Blitzschutz und Oberflächenbehandlung.