Förderung der Energieeffizienz in der indischen Industrie

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Energieeffizienz in der Industrie und Daten
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Indien
Politischer Träger: Das Ministry of Power (MoP) und das beim MoP angesiedelte Bureau of Energy Efficiency (BEE)
Gesamtzlaufzeit: 2020 bis 2023

Ausgangssituation

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt Indien seit 1995 im Bereich Energie. Im Rahmen des deutsch-indischen Energieprogramms (IGEN) soll diese Energie-Agenda vorangebracht werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Programm „Perform, Achieve, Trade“ (PAT), mit dem der CO2-Ausstoß und der Kohleverbrauch erheblich reduziert werden konnten.

Unternehmen, die sich nicht an diesem Programm beteiligen, haben nur begrenzte Kenntnisse über die neuesten energieeffizienten Technologien. Häufig sind sie auch nicht in der Lage, deren Effektivität und Rentabilität zu bewerten, was für Investitionsentscheidungen wichtig wäre.

Das Vorhaben „Energieeffizienz in der Industrie und Daten“ zielt darauf ab, in den nicht am PAT-Programm beteiligten Bereichen der indischen Sekundärstahl-, Zellstoff- und Papierindustrie Kompetenzen zur Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen aufzubauen.

Damit hilft es dem Land bei der Umsetzung der im nationalen Strategieplan für Energieeffizienz festgelegten Ziele und der national festgelegten Klimabeiträge (Senkung der CO2-Emissionen im Energiesektor um 858 Millionen Tonnen, davon 50 Prozent durch erhöhte Energieeffizienz, und Reduktion der CO2-Intensität um 33 bis 35 Prozent).

Ziel

Indiens Energienutzung auf der Nachfrageseite ist technisch und wirtschaftlich effizient sowie sozial und ökologisch nachhaltig. 

Unternehmen im Stahl- und Papiersektor, die sich nicht am Emissionshandel (PAT) beteiligen, haben an Kompetenz für den Einsatz energieeffizienter Technologien und Verfahren gewonnen.

Vorgehensweise

Im Rahmen des Vorhabens sollen ausgewählte staatlich benannte Stellen (State Designated Agencies, SDA) in ihrer Fähigkeit gestärkt werden, Energieeffizienz in nicht am PAT-Programm beteiligten Industriebereichen durch die Analyse von Hindernissen und Herausforderungen zu fördern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung eines SDA-Leistungsangebots für Industrieunternehmen und für kleine und mittlere Unternehmen sowie einer Kommunikations- und Kontaktstrategie.

Nicht am PAT-Programm beteiligte Industriebereiche erhalten Zugang zu Informationen über wichtige energieeffiziente Verfahren und Technologien, während das Vorhaben Benchmarks für wichtige energieintensive Verfahren festlegt. Dazu werden Datenbanken von Technologieanbietern genutzt. Zur Vermittlung weiterer Informationen und Kenntnisse werden anhand von Machbarkeitsstudien und Demonstrationsprojekten Schlüsselverfahren und -technologien aufgezeigt. Zusätzlich werden Wissensprodukte auf einer Energieeffizienz-Webplattform und über Workshops und Schulungen angeboten. 

Kollegiales Lernen zwischen SDA und nicht am PAT-Programm beteiligten Industrieclustern wird institutionalisiert. Hierfür werden Austauschformate für kollegiales Lernen unter SDA (einschließlich einer langfristigen Strategie) eingerichtet, entsprechende Trainingsmodule entwickelt und Demonstrationsprojekte aus fortschrittlichen, nicht am PAT-Programm beteiligten Industriebereichen präsentiert. Im Rahmen des Vorhabens werden auch Erfahrungen aus der Durchführungs- und Betriebspraxis unter nicht am PAT-Programm beteiligten Industrieclustern ausgetauscht.

Mit der Organisation von nationalen Runden Tischen und Studienreisen wurde ein Dialog auf nationaler Ebene zwischen politischen Entscheidungsträger*innen, Forschungsinstituten und Wirtschaftsverbänden über Energieeffizienz im Stahl- und im Zellstoff- und Papiersektor eingeleitet, um wichtige Akteure über international bewährte Verfahren und nationale Erfolge zu informieren. Zusammen mit den politischen Entscheidungsträger*innen wird daran gearbeitet, den allgemeinen Rechtsrahmen für Energieeffizienz weiter zu verbessern.

Stand: Januar 2021