Ausgangssituation
Die Textil- und Modeindustrie ist Pakistans wichtigster Produktionszweig. Sie trägt etwa 8,5 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und 54 Prozent zu den Exporten des Landes bei. Etwa 15 Millionen Menschen (und damit 25 Prozent der Beschäftigten) arbeiten in diesem Wirtschaftsbereich. Im Vergleich zu anderen Ländern in der Region ist die Produktivität allerdings gering und es gab nur wenige Initiativen, um das Wachstum arbeitnehmer- und umweltfreundlich zu gestalten. Die Produktion benötigt große Mengen an Wasser und Chemikalien und ein hohes Maß an Energie. Der Großteil der Arbeitnehmer*innen ist nicht in offiziellen Arbeitsverhältnissen beschäftigt und die Arbeitsbedingungen zeichnen sich durch eine geringe Sicherheit, geringe Gehälter und fehlenden sozialen Dialog zwischen Beschäftigten und Arbeitsgebern aus. So wird die Arbeitnehmerseite nicht in Entscheidungen mit eingebunden. Potenziale, die Frauen für die Wirtschaft bieten, werden kaum einbezogen und die bestehende Gesetzgebung zu Arbeit und Umwelt wird kaum umgesetzt. Die Privatwirtschaft ist sich nicht in ausreichender Weise im Klaren über ihre Verantwortung für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und das damit einhergehende Potenzial zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig steigt international die Nachfrage nach Textilien aus fairer und umweltfreundlicher Produktion. Die pakistanische Textil- und Modeindustrie muss grundlegend modernisiert werden, damit diese Probleme angegangen werden können.