Anpassung an den Klimawandel: Klimasensibles Wasserressourcenmanagement für Thailand (TGCP-Water)

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Thailändisch-Deutsches Klimaprogramm – Wasser
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Thailand
Politischer Träger: Office of the National Water Resources (ONWR), Department of Water Resources (DWR), Department of Public Works and Town & Country (DPT), Royal Irrigation Department (RID)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021

Ausgangssituation

Im Globalen Klima-Risiko-Index 2017 steht Thailand an zehnter Stelle der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder weltweit. Bevölkerungswachstum, die Ausdehnung von städtischen Ballungsräumen, die wirtschaftliche Entwicklung und die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken werden insbesondere das Wasserressourcenmanagement in den kommenden Jahren vor neue Herausforderungen stellen. Vor diesem Hintergrund verstärkt Thailand seine Anstrengungen, um seine Resilienz gegen negative Folgen des Klimawandels im Wasserressourcenmanagement zu erhöhen. In den nationalen Klimaschutzbeiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs), die das Land im Rahmen des Klimaschutzabkommens von Paris zugesagt hat, wird die Förderung von Integriertem Wasserressourcenmanagement (IWRM) als Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel priorisiert. Auch ökosystembasierte Klimaanpassung wird zunehmend als wichtige Voraussetzung erkannt, um Wasserversorgung und Gewässerschutz zu sichern, das Risiko von Überschwemmungen und Dürren zu verringern und extreme Wetterereignisse zu bewältigen.

Ziel

Nationale Rahmenbedingungen für ein klimasensibles, integriertes Wasserressourcenmanagement und ökosystembasierte Anpassung (Ecosystem-based Adaptation, EbA) sind verbessert. Dadurch sind wesentliche Voraussetzungen geschaffen, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen und wasserbezogene Katastrophen zu vermeiden und zu reduzieren.

Foto eines Flusseinzugsgebiets in Thailand

Vorgehensweise

Das Projekt berät die Thailändische Regierung, um die Anpassung an den Klimawandel in nationale Wasserpolitik und Wasserstrategien zu integrieren. Ferner plant und entwickelt das Vorhaben in enger Abstimmung mit der nationalen Regulierungsbehörde (Office of the National Water Resources, ONWR) eine nationale Leitlinie für integrierte Planungsprozesse in den Flusseinzugsgebieten, die Aspekte der Klimawandelanpassung berücksichtigen. Die Leitlinie soll langfristig verbindlich in den 22 Flusseinzugsgebieten des Landes für entsprechende Planungsprozesse genutzt und umgesetzt werden.

In zwei Flusseinzugsgebieten fördert das Projekt den institutionellen und fachlichen Aufbau von Kompetenzen. Das soll den Zugang zu risikobezogenen Informationen und lokalen Klimaanalysen verbessern und die Planung in Hinblick auf die Berücksichtigung von Klimawandelfolgen und die Einbindung verschiedener Interessensgruppen unterstützen. 

Das Projekt schafft einen Rahmen für die Analyse und Auswertung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Bereich Wasser. Dieser wird in Einklang gebracht mit den Anforderungen der nationalen Berichterstattung zur Implementierung des Nationalen Anpassungsplans und der internationalen Klimaberichterstattung.
Das Projekt zeigt Modelle für öffentliche und private Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen auf, die als Optionen für Klimafinanzierung im Zusammenhang mit Wasser in Thailand dienen können. Außerdem fördert es den Austausch mit anderen nationalen und internationalen Initiativen. Das gilt besonders für Lernerfahrungen, die Thailand bei der systematischen Verankerung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Bereich Wasser gesammelt hat.
 

Wirkungen

  • Die behördenübergreifende Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und ONWR wurde gestärkt. Dafür wurde ein Evaluierungstool für das Mainstreaming von Klima- und ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen im Bereich Wasser entwickelt. Außerdem haben die Behörden gemeinsam und mit abgestimmten Beiträgen an der Weltklimakonferenz teilgenommen. Diese Zusammenarbeit wird fortgesetzt. Dazu wird unter anderem eine gemeinsame Policy-Brief-Reihe entwickelt, die das Bewusstsein der Behörden mit Zuständigkeiten im Bereich Wasser für das Thema Klimawandelanpassung erhöhen soll.
  • Zwei Pilotprojekte wurden zur Umsetzung konkreter technischer Beratungsmaßnahmen ausgewählt. Es handelt sich um das Flusseinzugsgebiet des Yom im Norden und des Sakaekrang im Westen Thailands. Hier ist ein umfassendes Programm zum Aufbau von Kompetenzen vorgesehen. Dadurch sollen Klimarisiken bei der Flussgebietsplanung Berücksichtigung finden und EbA-Maßnahmen als Optionen der Klimawandelanpassung Eingang in die Projektplanung finden. 
  • Das Projekt hat dazu beigetragen, dass eine Forschungspartnerschaft zwischen ONWR und ausgewählten Hochschulen in Thailand gegründet wurde. Diese unterstützt die Entwicklung eines digitalen, gemeindebasierten Ansatzes für die Analyse und Bewertung von EbA-Maßnahmen. Eine übergreifende Methodologie soll dabei helfen, die Auswirkungen und den Nutzen verschiedener EbA-Maßnahmen zu erfassen und besser zu verstehen. Hierdurch können Akteure im Wasserbereich evidenzbasierte Entscheidungen treffen, um EbA in Thailand zielgerichtet für die Verringerung von Flut- und Dürrerisiken zu nutzen.

Stand: Februar 2021

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