Die Einkommenssituation von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der aufnehmenden Bevölkerung in Mali verbessern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung der sozio-ökonomischen Teilhabe von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der vulnerablen aufnehmenden Bevölkerung in Mali (PAPSE)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Affaires Mondiales Canada (AMC)
Land: Mali
Politischer Träger: Ministerium für Industrie und Handel
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2026

Ausgangssituation

Seit 2012 nimmt die extremistische Gewalt und das organisierte Verbrechen im Norden Malis zu. Auch im Zentrum des Landes steigt die Zahl der Anschläge und der gewaltsamen Zusammenstöße seit 2018 an. Zusammen mit wachsenden ethnischen Konflikten führte dies wiederholt zu Massenfluchtbewegungen.

Die anhaltende Flucht und Vertreibung ist eine große Belastung für die aufnehmenden Familien und befördert Konflikte um den Zugang zu Grund- und Wasserressourcen. Humanitäre Hilfe agiert hier nur punktuell und bietet langfristig keine Resilienz.

Hinzu kommt die niedrige Beschäftigungsrate der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge. Diese wird durch ein relativ niedriges Bildungsniveau im Verhältnis zur aufnehmenden Bevölkerung sowie unzureichende Beschäftigungs- und Ausbildungsangebote auf dem formellen und informellen Arbeitsmarkt weiter begünstigt.

Binnenvertriebene und Flüchtlinge leiden häufig unter den Traumata und den physischen und psychischen Folgen der Gewalt, die sie durch ihre Zwangsvertreibung erlitten haben. Die Solidarität der aufnehmenden Gemeinden ist wichtig, um den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Es ist dringend notwendig, den staatlichen Strukturen bei der Unterstützung von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen zu assistieren, um ihre sozioökonomische Teilhabe zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt innerhalb und zwischen den Gruppen zu fördern.

Ziel

Die sozioökonomische Teilhabe von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der vulnerablen Bevölkerung in ausgewählten aufnehmenden Gemeinden der Regionen Kayes, Ségou, Mopti, Gao und dem Großraum Bamako ist verbessert.

Eine vertriebene Familie, auf einer landwirtschaftlichen Fläche zum Gemüseanbau, Gemeinde Souransan @ Büro Kayes, PAPSE/GIZ

Vorgehensweise

Das Vorhaben „Stärkung der sozio-ökonomischen Teilhabe von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und der vulnerablen aufnehmenden Bevölkerung in Mali (PAPSE)“ zielt darauf ab, den Zugang zu beruflichen und sozialen Qualifizierungsmaßnahmen für die Zielgruppen, zu verbessern. 

Es konzentriert sich auf den verbesserten Zugang zu Einkommensmöglichkeiten, indem Angebote für Gründer*innen verbessert werden. Darüber hinaus sollen bei der Gründung unterstützte oder bereits bestehende Kooperationen in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Privatwirtschaft wird der Übergang von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen in formelle oder informelle Beschäftigung, wie Praktika und on-the-job Training und damit der Zugang zu Einkommen verbessert. 

Jedoch kann dies nur nachhaltig gelingen, wenn das soziale Miteinander unterhalb der Zielgruppe gestärkt wird. Der soziale Zusammenhalt innerhalb und zwischen den Zielgruppen wird beispielsweise dadurch verbessert, dass die Leistungsfähigkeit der Gemeinden gestärkt wird. Damit können Konflikte konstruktiv bearbeitet und soziale Netzwerke, gegenseitiges Vertrauen sowie Zugehörigkeitsgefühl gefördert werden.

Der integrative Ansatz zur verbesserten beruflichen Qualifizierung und zielgruppenangepasster Einkommensförderung wirkt sich positiv auf die wirtschaftlichen Austauschbeziehungen aus. Vertrauensbildende Maßnahmen, tragfähige Konfliktlösungen und die Förderung sozialer Netzwerke hingegen erhöhen die Bereitschaft der Zielgruppen, in den gemeinsamen Handel von Waren und Dienstleistungen zu investieren.

Stand: März 2024

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