Die sozioökonomische Inklusion in Somalia voranbringen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Teilhabe extrem armer Binnenvertriebener und Bewohner*innen aufnehmender Gemeinden in Puntland, Projekt (SEIPP)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)​​​​​​​
Land: Somalia
Politischer Träger: Ministry of Interior, Federal Affairs and Democratization
Gesamtlaufzeit: 2021 bis 2025

Blick auf Garoowe, die Hauptstadt von Puntland. Copyright: GIZ / Isabelle Datz

Ausgangssituation

Der Sturz der Regierung im Jahr 1991, langwierige Konflikte, Angriffe durch die Terrormiliz Al Shabaab und häufig auftretende Umweltkatastrophen haben systematisch zu einer Verarmung und Vertreibung der somalischen Bevölkerung geführt. Durch die Covid-19-Pandemie und den Russland-Ukraine-Konflikt ist die fatale humanitäre Situation noch weiter verschärft worden. Die Zahl der Binnenvertriebenen (2,97 Millionen im August 2022) wächst durch Klimaschocks und politische Konflikte weiter. Hierdurch wird die rapide verlaufende Urbanisierung Somalias weiter verstärkt. In Garowe, der Hauptstadt der halbautonomen Region Puntland, machen Binnenvertriebene inzwischen ein Drittel der Bevölkerung aus.

Eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Interaktion zwischen Binnenvertriebenen und den Einwohner*innen der aufnehmenden Gemeinden findet nur bedingt statt. Extreme Armut, besonders hohe Schutzbedürftigkeit, psychischer Stress, Lebensmittelunsicherheit, ein Mangel an (wirtschaftlichen) Perspektiven und gesellschaftliche Marginalisierung bestimmen das tägliche Leben der Binnenvertriebenen und Einwohner*innen der aufnehmenden Gemeinden. Staatliche Einrichtungen sind weiterhin nicht in der Lage, der Aufgabe gerecht zu werden, Binnenvertriebene wirtschaftlich und gesellschaftlich zu integrieren, was die Situation weiter verschärft.

Ziel

Die private und sozioökonomische Resilienz besonders hilfebedürftiger Binnenvertriebener und Bewohnerinnen der aufnehmenden Gemeinden in Garowe in der Region Puntland verbessert sich.

Frauen spielen Basketball im Freien. Copyright: GIZ / Isabelle Datz

Vorgehensweise

Der methodische Rahmen baut auf den „Graduation Approach“ auf. Dabei handelt es sich um ein Paket, in dem Maßnahmen aus den Bereichen Grundsicherung und einer Förderung von Alltagsfertigkeiten sowie eines nachhaltigen Lebensunterhalts kombiniert mit einer individuellen, langfristigen Betreuung und Beratung aufeinander folgen. Das sozioökonomische Verbesserungsprojekt in Puntland (Socio-Economic Improvement Project, Puntland, SEIPP) unterstützt ausgewählte örtliche Behörden und Einrichtungen bei der Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Integration der Zielgruppe.

Ein wichtiges Querschnittsthema im Projekt ist die Festigung des sozialen Zusammenhalts.

Das Projekt arbeitet mit nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Zielgruppe von SEIPP sind 700 Haushalte mit durchschnittlich neun Mitgliedern. Der Schwerpunkt liegt bei besonders hilfebedürftigen Jugendlichen und Frauen, die binnenvertrieben sind oder aus den aufnehmenden Dorfgemeinden kommen.

Stand: Dezember 2022

Fussballtrainer nehmen an einer Teambuilding-Übung teil und legen die Hände aufeinander. Copyright: GIZ / Andrew Oloo

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