Die Energieeffizienz in Pakistan durch bessere Energiemanagementsysteme steigern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienzkonzepten für Städte und Industrie (REEE-SCALE)
Auftraggeber: Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Politischer Träger: National Energy Efficiency and Conservation Authority (NEECA), Ministry of Energy (MoE) – Power Division 
Land: Pakistan
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2023

Ausgangssituation

Der Aufbau einer nachhaltigen Stromversorgung für die Bevölkerung stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die pakistanische Regierung dar. Aufgrund des anhaltenden Wirtschaftswachstums und der zunehmenden Urbanisierung ist der Energiebedarf des Landes in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Prognosen zufolge wird die Bevölkerung zwischen 2017 und 2030 von 207 Millionen auf 245 Millionen Einwohner*innen steigen. Etwa die Hälfte der Bevölkerung dürfte dann in Städten leben. Mit einem Plus von 3,3 Prozent pro Jahr steigt der Energiebedarf stark an. Zwar liegt Pakistan unter den Ländern Asiens bei der Energiedichte weit vorne (4,42 Megajoule für jeden US-Dollar des Bruttoinlandsprodukts bei Kaufpreisparität mit Stand 2015), doch achtet die Politik nach wie vor nicht ausreichend darauf, dass die zur Verfügung stehende Energie auch effizient genutzt wird. 

Ziel

Pakistan trifft Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, den Betrieb seiner kommunalen Energiemanagementsysteme zu verbessern.

Vorgehensweise

Das Umsetzungskonzept des Projekts sieht vor, das Thema „Energie“ in den Prozessen und Workflows der Kommunalverwaltungen und öffentlichen Institutionen ausgewählter pakistanischer Städte zu verankern. Mit der Einführung eines kommunalen Energiemanagementsystems (EMS) werden Aufgaben und Prozesse im Zusammenhang mit der Energieversorgung in den Behörden und sonstigen Einrichtungen der Partnerkommunen eingeführt, die einen Beitrag zu einem effektiven Energiemanagement leisten können. So werden Energiemanager*innen eingesetzt, um festzustellen, in welchen Bereichen Energie gespart werden kann, und entsprechende Energiesparmaßnahnen zu priorisieren und umzusetzen. Dabei kann es sich um einfache Verhaltensänderungen handeln. Kurz- und mittelfristig sollen Maßnahmen umgesetzt werden, für die keine oder nur kleinere Investitionen erforderlich sind; langfristig sind auch größere technische und Infrastrukturinvestitionen vorgesehen.

Größere Fortschritte der Städte bei der Erreichung der nationalen Energieeffizienz- und Klimaschutzstelle sollen besonders hervorgehoben werden. Dadurch leistet das Projekt einen Beitrag zu SDG 7 („Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern“), SDG 11 („Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“) und SDG 13 („Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen“). Die von dem Projekt verfolgten Ziele sind genau auf die Interessen der Partner ausgerichtet, die in den Städten des Landes eine nachhaltige Energieversorgung aufbauen wollen.

Dazu wird das REEE-SCALE-Projekt in ausgewählten pakistanischen Städten, die in den Schwerpunktregionen des Landes liegen, mit folgenden vier Handlungsfeldern umgesetzt: 

Einführung eines kommunalen EMS

  • Entwicklung von EMS-Konzepten für pakistanische Städte
  • Auswahl von Pilotstädten
  • Einführung von EMS in ausgewählten Städten

Digitale Methoden für das Energiedatenmanagement

  • Entwicklung von Messkonzepten, die anschließend pilotiert werden
  • Bereitstellung von internationalen Erfahrungen im digitalen Monitoring und in der Aufzeichnung von Energiemessdaten
  • Erstellung von Ausschreibungsunterlagen für das Beschaffungswesen

Energieeffizienzmaßnahmen, die keine oder geringe Investitionen erfordern 

  • Erstaudits in den ausgewählten Kommunen, um festzustellen, wie dort mit Energie umgegangen wird
  • Bereitstellung von technischem Fachwissen für ausgewählte Technologiebranchen
  • Unterstützung bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen 

Verbreitung und politischer Dialog

  • Entwicklung von Kommunikationskonzepten zur Verbreitung von kommunalen EMS
  • Dokumentation und Vermittlung von Lernerfahrungen, die in den Modellkommunen mit EMS gesammelt wurden
  • Technische Unterstützung für einen energiepolitischen Dialog; Ausrichtung von Veranstaltungen zur Vernetzung und Kontaktpflege 

Das Projekt wird vom Deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Die wichtigsten Kooperationspartner sind die National Energy Efficiency and Conservation Authority (NEECA), das Ministry of Environment (MoE) und die Association for Development of Local Governance (ADLG). Das Beratungskonsortium, dem GOPA und Envidatec angehören, ist für die Outputs 1 und 2 verantwortlich.

Stand: März 2021
 

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