Versicherung

© GIZ/Dirk Ostermeier

Versicherungen federn die finanziellen Folgen von Schocks ab, tragen zur Existenzsicherung bei und können helfen, ein Abrutschen in die Armut zu verhindern.

 
Viele Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern sind nicht ausreichend gegen die Folgen von alltäglichen Risiken, aber auch Naturkatastrophen oder Ernteausfällen abgesichert. Mangels Zugang zu Versicherungen können sie ein Abrutschen in die Armut nur durch Maßnahmen, wie den Verkauf von Vermögenswerten oder Konsumverzicht, verhindern.

Hier können Versicherungen, die an die speziellen Bedürfnisse von einkommensschwachen Menschen angepasst sind, Abhilfe schaffen. Sie zeichnen sich in der Regel durch leicht verständliche Mechanismen und geringe Prämien aus und ermöglichen ökonomische Absicherung gegen Risiken. So wird ein wichtiger Beitrag zur Existenzsicherung geleistet. Darüber hinaus stärken nachhaltige Versicherungslösungen das Finanzsystem, ermöglichen den Zugang zu Krediten und tragen so zu Wachstum und Beschäftigung bei.

Beim Angebot von Versicherungen bestehen jedoch zahlreiche Herausforderungen: Schwache politische und regulative Rahmenbedingungen, ein unzureichendes Angebot an adäquaten Versicherungsprodukten sowie nur begrenztes Wissen der Verbraucher über Versicherungen und oftmals geringes Vertrauen in die Anbieter sind in vielen Märkten Realität.

Agrar- und Klimarisikoversicherungen rücken aufgrund des Klimawandels und angesichts zunehmender Wetterrisiken immer deutlicher in den Fokus. Agrarversicherungslösungen – in der Regel in der Form von Extremwetterversicherungen - bilden oft einen integrativen Bestandteil staatlicher Unterstützungssysteme, die zur finanziellen Absicherung von Landwirten beitragen. Zudem erkennen staatliche Akteure im Kontext des Klimawandels zunehmend das Potential von Versicherungen für Schäden, die durch extreme Wetterereignisse oder Naturkatastrophen verursacht werden. Die GIZ unterstützt den Aufbau von Versicherungen auf mehreren Ebenen:

  • Sie berät Aufsichtsbehörden und Ministerien in der Ausgestaltung von gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines inklusiven Versicherungsmarktes.
  • Sie unterstützt den Auf- und Ausbau von Versicherungsverbänden, Bildungs- und Trainingsinstitutionen.
  • Sie berät private und staatliche Versicherungsunternehmen bei der Entwicklung von innovativen und bedarfsgerechten Versicherungsprodukten. Dies umfasst auch den Ausbau des Vertriebs und die Betriebsorganisation.
  • Sie berät bei der Auswahl und Implementierung von neuen Technologien, die zur Datenerhebung nötig sind.
  • Sie unterstützt in der Planung und Durchführung von Bildungskampagnen. Ziel ist es, auch Menschen mit geringerem Bildungsniveau verständlich zu erklären, welcher Nutzen und welche Verpflichtungen aus dem Abschluss eines Versicherungsvertrages resultieren, um ihr Vertrauen in die Versicherungsprodukte und -anbieter zu festigen.

Toolkit SME Insurance

Aus der Praxis