Globale Gesundheitssicherheit

© GIZ/Dirk Ostermeier

Die GIZ unterstützt den Aufbau widerstandsfähiger Gesundheitssysteme, denn sie können verhindern, dass sich Gesundheitsgefahren ungehindert ausbreiten.

 
Weltweit steht der Gesundheitsschutz vor zunehmenden Herausforderungen. Der stetig anwachsende internationale Handels- und Reiseverkehr birgt neben wirtschaftlichen Chancen auch Risiken bezüglich der grenzüberschreitenden Ausbreitung gesundheitlicher Gefährdungen. Diese können biologischer, chemischer oder radioaktiver Natur sein. Erst 2015 zeigt die Ebola-Krise in Westafrika, wie sehr ausgedehnte Epidemien Regierungen und Volkswirtschaften destabilisieren und den sozialen Zusammenhalt gefährden können. Neben regionalen Krankheitsausbrüchen steigt auch die Wahrscheinlichkeit von überregionalen Pandemien. Ein Beispiel hierfür ist der aktuelle COVID-19 Ausbruch, dessen gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Folgen für die Bevölkerungen global spürbar sind. Aber auch die zunehmende Unwirksamkeit gängiger Antibiotika durch Resistenzentwicklung der Keime und die Übertragung von Infektionen aus der Tierwelt auf den Menschen stellen globale Herausforderungen an die Gesundheitssicherheit dar.

Seit dem Jahr 2005 gelten die überarbeiteten Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV). Alle Länder, die sie unterzeichnet haben, sind dazu verpflichtet, die zur Vermeidung, Erkennung und Eindämmung internationaler Gesundheitsgefahren erforderlichen Kernkapazitäten vorzuhalten. Krisen sollen frühzeitig an die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) gemeldet und unter deren Koordination eingedämmt werden.

Die GIZ unterstützt Partnerländer dabei, ihre Gesundheitssysteme widerstandsfähiger zu machen. Sie arbeitet mit Regierungen und Regionalorganisationen in West- und Ostafrika daran, die IGV umzusetzen. Durch gemeinsame Planungen, Übungen und Abstimmungsprozesse werden die Regionen dabei unterstützt, sich auf mögliche Gefahren vorzubereiten. In ausgewählten Ländern setzt sich die GIZ zusätzlich dafür ein, dass Kapazitäten in den Bereichen Krankheitsüberwachung, Diagnostik, Eindämmung und Kommunikation gestärkt werden. Nationale Strategien werden entwickelt, Notfall- und Kommunikationspläne entstehen. Maßnahmen sowohl im Vorfeld von Krisen als auch für akute Fälle werden festgelegt. Durch Sofortmaßnahmen und eine „schnell einsetzbare Expertengruppe (SEEG)“ werden Partnerländer im Akutfall, wie der aktuellen Coronavirus-Pandemie, konkret bei der Umsetzung der Krisenpläne und bei der Beschaffung und Anwendung von Schutz- und Testmaterialien in Koordination mit weiteren Akteuren unterstützt.

Darüber hinaus fördert die GIZ den Infektionsschutz in Gesundheitseinrichtungen und Laboren durch bedarfsgerechte Ausstattung und die Fortbildung von Personal. Gemeinsam mit deutschen Fachinstituten setzt die GIZ Maßnahmen der Biosicherheit um. Das bedeutet: Hochinfektiöse Erreger können zuverlässiger und schneller erkannt werden, der Arbeitsschutz wird verbessert und Labore werden besser gesichert, damit infektiöses Material nicht entwendet werden kann.

Die GIZ engagiert sich auch für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. Sie fördert die Aufklärung über das Problem und die Fortbildung des medizinischen Personals. Sie unterstützt parallel dazu den Ausbau von leistungsfähigen Systemen zur Diagnostik und Überwachung von Antibiotikaresistenzen und des Antibiotikaverbrauchs. In Ostafrika setzt sich die GIZ darüber hinaus für das integrative Management von Gesundheitsrisiken bei Mensch und Tier ein. Dieser „One-Health-Ansatz“ bezieht sowohl die Nutztierhaltung als auch Umweltaspekte ein.

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