Nachhaltige Waldbewirtschaftung und internationale Waldpolitik
Die Zerstörung von Wäldern vernichtet Existenzgrundlagen. Entwicklung kann es nur mit nachhaltiger Waldbewirtschaftung geben.
Wälder sind Existenzsicherung, Einkommensquelle und Landreserve. Etwa 1,6 Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt auf Wälder angewiesen; für 350 Millionen Menschen, die in extremer Armut leben, sind Wälder überlebenswichtig.
Wälder sind zudem von globaler Bedeutung für das Klima. Sie tragen zum Abbau von Treibhausgasen bei, bilden Sauerstoff, spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts und bei der Anpassung an den Klimawandel. Darüber hinaus beherbergen sie mehr als zwei Drittel der terrestrischen biologischen Vielfalt.
Dieser wichtige Lebensraum ist bedroht, denn jedes Jahr gehen weltweit etwa acht Millionen Hektar Wald verloren, das entspricht der Fläche des Bundeslandes Bayern. Schuld daran hat der Mensch, vor allem in Industrie- und Schwellenländern: Wald wird gerodet, um den international wachsenden Bedarf an Fleisch, Soja, Palmöl und anderen Agrarprodukten, Biokraftstoffen, mineralischen Rohstoffen und Holz zu decken. Außerdem werden durch Landspekulationen kurzfristig hohe Renditen erzielt, die ebenso zum Raubbau führen können.
Viele Länder erkennen die Dringlichkeit der fortschreitenden Zerstörung von Wäldern entgegenzuwirken. Ihre staatlichen Institutionen sind jedoch oftmals zu schwach, um Korruption und Raubbau zu unterbinden.
Im Auftrag der Bundesregierung setzt sich die GIZ für nachhaltige Waldnutzung und den Schutz von Wäldern ein. Das Ziel ist, nachhaltige Waldnutzung mit positiven Effekten für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zu verbinden.
Das sind die Ansatzpunkte der GIZ:
- Technische und politische Beratung
- Entwicklung von Zukunftsperspektiven
- Vermittlung zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessen
- Beteiligung an internationalen Maßnahmen zum Schutz der Wälder
- Unterstützung der Partner bei der Anpassung an internationale Abkommen, Initiativen und Ansätze wie
- REDD+, bei dem Partnerländer finanziell kompensiert werden, wenn Entwaldung verhindert wird und dadurch nachweislich Emissionen gesenkt werden konnten,
- FLEGT (Forest Law Enforcement, Governance and Trade):Dabei handelt es sich um ein Kontrollsystem der EU, das die Einfuhr von illegal geschlagenem Holz unterbinden soll.
- FLR (Forest Landscape Restauration): Länder verpflichten sich freiwillig, baumreiche Landschaften wiederherzustellen.
Die GIZ fördert zahlreiche Einzelmaßnahmen zur Unterstützung von Waldschutz,nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Wiederherstellung von Waldlandschaften. Dazu zählen:
- Eine Verbesserung der Waldgesetzgebung und Ausfuhrbestimmungen für Holz und Holzprodukte
- Die Planung von Landnutzung und Landbewirtschaftung
- Die Einteilung des Waldes in Zonen und die kontrollierte Vergabe von Waldflächen
- Die Stärkung von Nutzungsrechten für die indigene Bevölkerung und traditionell ortsansässige Menschen
- Gemeindewaldbewirtschaftung und forstliche Zertifizierung
- Die Stärkung der Umweltkontrollinstanzen
- Public Private Partnerships
- Eine bessere Wertschöpfung und die Einführung entwaldungsfreier Lieferketten
- Finanzierungsstrategien oder Methoden zur ökonomischen Bewertung von Ökosystemdienstleistungen
- Wiederaufbau von Wald- und baumreichen Landschaften