Fischerei

Fischerei
© GIZ/Mechthild Kronen

Nicht nachhaltige Fischerei ist eine zunehmende Bedrohung für Entwicklungsländer. Die GIZ setzt sich für den Erhalt der Wildfangbestände und damit Sicherung von Einkommen, Ernährung und wirtschaftlichem Wachstum ein.

 

Die weltweite Bedeutung der Fischerei für die Ernährungssicherung und Wirtschaft ist hoch:

  • Laut Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) tragen die Ozeane jährlich 1,5 Billionen US Dollar zur Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft bei.
  • Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sichern Fischerei und Aquakultur den Lebensunterhalt von zehn bis zwölf Prozent der Weltbevölkerung.
  • Mehr als 90 Prozent der Beschäftigten der Fangfischerei arbeiten in kleinen Betrieben in Entwicklungsländern.
  • Für 2,9 Milliarden Menschen sind Fisch und Meeresfrüchte die wichtigste Quelle von tierischem Eiweiß.

 

Unzureichende Fischereibewirtschaftung führt laut Weltbank jährlich zu Kosten in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die alarmierende Situation:

  • Global sind 31 Prozent der Fischbestände überfischt.
  • Das Potenzial von 58 Prozent der Bestände ist voll ausgeschöpft und nur elf Prozent der weltweiten Fischbestände könnten noch stärker befischt werden.
  • Hohe Nachfangverluste: Jährlich verderben schätzungsweise 20 Millionen Tonnen des gefangenen Fischs, das sind 23 Prozent des jährlich weltweit gelandeten marinen Fanges.
  • Darüber hinaus werden 17 Millionen Tonnen Fisch pro Jahr zu Futtermitteln verarbeitet.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels, die Fischerei und ihre Infrastruktur bedroht, sich negativ auf Habitate und Fischbestände auswirkt, verschärft die Bedrohung der Nahrungs- und Einkommensquelle von 200 Millionen Menschen in Entwicklungsländern.

Diese Ausbeutung auf der einen Seite und Verschwendung auf der anderen Seite können wir uns nicht mehr leisten. Im Auftrag der Bundesregierung fördert die GIZ deshalb Maßnahmen für nachhaltige und klimaresiliente Fischerei.

Wegweisend sind dabei die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs), der 10-Punkte-Aktionsplan für Meeresschutz und nachhaltige Fischerei des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie weitere internationale Konventionen und Richtlinien.

 

Konkret setzt sich die GIZ für folgende Verbesserungen ein:

  • Sie fördert den gerechten Zugang und Nutzung von Fischereiressourcen und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung auf der Grundlage des ökosystemaren Ansatzes, d.h. gleichzeitig Naturressourcen und Biodiversität erhalten sowie ökologische und soziale Standards einhalten.
  • Sie hilft Organisationen in den Partnerländern dabei, ein effektives Fischereimanagement aufzubauen. Dazu gehören vor allem folgende Aspekte: die Einrichtung von Meeresschutzgebieten, der Abbau von Handelsbarrieren und die Bekämpfung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU).
  • Sie unterstützt Gerechtigkeit und Gleichberechtigung im Fischereisektor durch Chancengleichheit für Frauen, fairen Zugang zu den Ressourcen und Einbindung aller Interessenvertreter.
  • Sie fördert die gesamte Wertschöpfungskette, inkluisive Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Sozialstandards, und berücksichtigt dabei die Anpassung an den Klimawandel. Damit trägt sie zur Sicherung der Ernährung, des Einkommens, des wirtschaftlichen Wachstums und der Resilienz ihrer Partner bei.