Anpassung an den Klimawandel

Besonders Entwicklungs- und Schwellenländer sind verwundbar gegenüber den Folgen des Klimawandels. Die GIZ unterstützt Partnerländer in der Stärkung ihrer Anpassungsfähigkeit, um ihre Resilienz zu erhöhen.
Mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015 hat sich die internationale Staatengemeinschaft verpflichtet, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad (besser 1,5 Grad Celsius) zu senken. Anpassung an den Klimawandel ist in dem Abkommen neben Klimaschutz als gleichberechtigtes Ziel verankert. Der Klimawandel findet allerdings schon statt, weshalb sich Menschen und Ökosysteme an die Folgen anpassen müssen. Mögliche Schäden und Verluste, z.B. durch Überschwemmungen, Stürme, Dürren, Hitzewellen müssen eingeplant und durch Anpassungsmaßnahmen möglichst effektiv reduziert werden.
Die GIZ unterstützt im Auftrag der Bundesregierung, der EU, des Grünen Klimafonds (GCF) und anderen Auftraggebern ihre Partner bei der Stärkung der Anpassungsfähigkeit - nicht nur gegenüber klimawandelbedingten Wetterextremen, sondern auch gegenüber schleichenden Veränderungen und Risiken, wie z.B. Temperaturanstieg, Wasserknappheit, oder Anstieg des Meeresspiegels.
Die Schwerpunkte in der Beratung von Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft durch die GIZ zielen auf ein umfassendes Klimarisikomanagement, die sektorübergreifende Analyse und Planung sowie die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen, inklusive Klimarisikoversicherungen.
Anpassung bedeutet aber auch, die Potenziale des Klimawandels zu nutzen. Dies betrifft z.B. die gezielte Inwertsetzung der veränderten klimatischen Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Produktion oder die Erschließung neuer Regionen für den Tourismus.
Anpassungsmaßnahmen müssen zusammen mit einer nachhaltigen, gerechten und konfliktsensiblen Entwicklung betrachtet werden. Dabei gilt es, die Folgen des Klimawandels in allen Bereichen der Gesellschaft systemisch und umfassend zu berücksichtigen. Nationale Anpassungspläne (NAP) sind ein international anerkanntes Instrument, welches auf Klimarisikoanalysen aufbaut, um notwendige Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren, priorisieren und umzusetzen. Ziel ist die Transformation zu einer klimafreundlichen und –angepassten, resilienten Gesellschaft und Wirtschaft, die dafür sorgt, dass niemand zurückbleibt.
Die Vereinbarungen von Paris können nur erfüllt werden, wenn alle relevanten Akteure - Staaten, lokale Regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft - eng zusammenarbeiten und die Industrieländer Entwicklungsländer finanziell und im Hinblick auf Wissens- und Technologietransfer unterstützen. In diesem Sinne hat Deutschland gemeinsam mit anderen Staaten, Entwicklungsbanken und multilateralen Organisationen mehrere Initiativen in Entwicklungsländern zur Umsetzung des Paris-Abkommens auf den Weg gebracht:
- Die globale „NDC Partnership“ fördert die koordinierte Umsetzung der nationalen Beiträge zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel.
- Das „National Adaptation Plan (NAP) Global Network“ fördert nationale Anpassungsplanung durch Beratung, Austausch und die Koordinierung von Geberprogrammen.
- Durch die „InsuResilience“-Initiative sollen 500 Millionen arme Menschen bis 2025 Zugang zu Versicherungen gegen die Folgen von Extremwetterereignissen erhalten.