Wasser in der Landwirtschaft

Wasser in der Landwirtschaft
© GIZ

Durch nachhaltiges Wassermanagement die landwirtschaftliche Produktion aufrechterhalten und steigern.

Weltweit nutzt die Landwirtschaft durchschnittlich 70 Prozent des entnommenen Süßwassers, zumeist aus Oberflächengewässern und dem Grundwasser. Ein Großteil dient der Bewässerung. In manchen Entwicklungsländern sind es sogar 90 Prozent. Durch den Klimawandel wird Wasser immer knapper. Mehr als 30 Länder, die hauptsächlich von der Landwirtschaft leben, sind von akutem Wassermangel bedroht.

Besondere Brisanz erhält das Problem durch die wachsende Weltbevölkerung, für die immer mehr Nahrung produziert werden muss. Der wichtigste Ansatz: Wasser muss nachhaltig bewirtschaftet werden. Das Ziel ist ein höherer Ertrag bei gleichbleibendem oder sogar geringerem Wassereinsatz. Dies gilt insbesondere für die Bewässerungslandwirtschaft, aber auch für effizienteren Regenfeldbau.

Dabei betrachtet die GIZ Wasser- und Landressourcen gemeinsam. Ziel ist ein integriertes Wasser- und Landmanagement mit agrarökologischer Ausrichtung. Seine Aufgabe ist es, den Wassereinsatz zu steuern, damit Wasser effektiver, gerechter, effizienter und nachhaltiger genutzt wird. Durch verbessertes Wasser- und Landmanagement kann Wasser länger gespeichert und Erosion vermieden werden. Davon profitieren insbesondere kleinbäuerliche Betriebe. Können sie mehr produzieren und verkaufen, verbessern sich die Entwicklungsperspektiven insgesamt: Die Menschen können sich besser ernähren, finden Arbeit und die Armut auf dem Land nimmt ab. Im Auftrag der Bundesregierung berät die GIZ ihre Partner zum Thema Wasserressourcen- und Landmanagement. Aktiv ist die GIZ vor allem in diesen Bereichen:

Ressourcenmanagement

Über ihre Beratungsleistungen auf der Makro-, Meso- und Mikroebene (Mehrebenenansatz) unterstützt die GIZ Behörden und private Nutzergruppen dabei, ein ganzheitliches, integriertes Wasserressourcen- und Landmanagement bis hin zum Management von Wassereinzugsgebieten aufzubauen. Im Mittelpunkt steht ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit Wasser und Boden. Die GIZ begleitet staatliche Wasserrechtsreformen. Sie passt erprobte Konzepte an die Bedingungen vor Ort an und bildet Führungskräfte, Mitarbeiter/innen und Landwirt/innen aus und fördert Mechanismen zum effizienteren Umgang mit der Ressource Wasser.

Transformation der Ernährungssysteme

Mit der Perspektive einer agrarökologischen Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme ist es Ziel der GIZ, landwirtschaftliche Betriebssysteme widerstandsfähiger zu machen. Sie informiert ihre Partner über die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Wassernutzung und entwickelt gemeinsam mit den Betroffenen Anpassungsmaßnahmen. Dabei greift die GIZ auf lokales Wissen, auf angepasste Anbau- und Bewässerungsmethoden, auf Techniken der Wasserspeicherung und Bodenkonservierung zurück.

Gemeinsam mit ihren Partnern entwickelt die GIZ Ansätze für eine angepasste, ökonomisch nachhaltige Wassernutzung und Bodenkonservierung in der Landwirtschaft, die die Situation der kleinbäuerlichen Produzenten berücksichtigt. Sie baut beispielsweise Wassernutzerorganisationen und Vermarktungsgemeinschaften auf oder berät bestehende Initiativen. Besonders berücksichtigt sie dabei die Bedarfe von Frauen und benachteiligten Gruppen, zum Beispiel nomadische Viehhalter. Traditionelle Zugangs- und Nutzungsrechte werden in die Konzepte einbezogen. Das übergeordnete Ziel ist Verteilungsgerechtigkeit.

Erschließung neuer Quellen

Die GIZ unterstützt die Erschließung neuer Wasserquellen, etwa die ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Nutzung von Brackwasser oder behandeltem Abwasser.

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