Nachhaltige Aquakultur

Wasserkultur
© GIZ / Emmanuel Banda

Förderung gesunder und umweltfreundlicher Lebensmittel durch nachhaltige Aquakultur

Etwa die Hälfte der weltweit konsumierten aquatischen Lebensmittel stammt aus der Aquakultur. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die globale Nachfrage bis 2030 von derzeit 157 auf 204 Millionen Tonnen ansteigen wird. Der Hauptanteil dieses Anstiegs wird durch die Aquakultur abgedeckt sein, da die Fischereierträge voraussichtlich nicht signifikant zunehmen werden. Aufgrund ihres Wachstums (acht Prozent jährlich seit 1990) und ihres Marktanteils hat die Aquakultur in jüngster Zeit vermehrt Aufmerksamkeit aufgrund ihrer Potenziale und Herausforderungen erlangt.

Die Herausforderungen variieren je nach Art der Aquakultur. Die ökologischen Auswirkungen reichen von nachhaltig bis problematisch. Zu den Herausforderungen zählen die Zerstörung von Ökosystemen wie Mangroven, die Eutrophierung von Gewässern, die Ausbreitung invasiver Arten und Krankheiten, Konflikte bei der Nutzung von Ressourcen, der Einsatz schädlicher Chemikalien und Arzneimittel sowie die Verwendung von nicht nachhaltigem Fischmehl und -öl.

Auf der anderen Seite stehen Potenziale für Klimaschutz, Beschäftigung und Ernährungssicherung. Im Vergleich zur terrestrischen Nutztierhaltung ist die integrative Aquakultur oft klimafreundlicher. Extraktive Arten, zum Beispiel Muscheln und Algen, liefern Nahrung und Ökosystemdienstleistungen wie Wasserfiltration, Nährstoff- und Kohlenstoffbindung. Der Großteil der Aquakulturprodukte stammt von KMUs im globalen Süden, die über Wertschöpfungsketten mit lokalen Märkten verbunden sind und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Die Ausweitung der Aquakultur hat die Preise für Zuchtfisch gesenkt und ihn für einkommensschwache Verbraucher*innen erschwinglich gemacht. Durch die Bereitstellung hochwertiger Lebensmittel, die reich an Proteinen, Fettsäuren, Mikronährstoffen und Vitaminen sind, leistet der Sektor einen Beitrag zur Ernährungssicherung.

Ein Ausschöpfen des Potenzials erfordert eine Beschleunigung von Veränderungen in Politik, Management, Innovation sowie Technologie- und Wissenstransfer. Angesichts der Vulnerabilität des Sektors gegenüber dem Klimawandel gewinnen Anpassungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund unterstützt die GIZ ihre Partnerländer, internationale Organisationen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der Förderung nachhaltiger Aquakultur. Wir orientieren uns dabei an internationalen Vereinbarungen wie dem Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Fischerei, der Biodiversitätskonvention und dem Ecosystem Approach to Aquaculture der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO).

Folgende Ansätze veranschaulichen die Aktivitäten der GIZ im Sektor:

  • Mit Multi-Akteurs-Plattformen schaffen wir Raum für Interessengruppen aus unterschiedlichen Sektoren (öffentlich, privat, staatlich), um abgestimmte Antworten (zum Beispiel Curricula, Ausbildungsprogramme (TVET), Trainingshandbücher) auf gemeinsam wahrgenommene Herausforderungen (zum Beispiel Stärkung von technischen Kapazitäten) zu entwickeln.
  • Über Puplic-Private Partnerships (PPPs) unterstützen wir den Nord-Süd und Süd-Süd Transfer von Innovationen in unsere Partnerländer.
  • Mit unseren Beratungsleistungen auf Makro-, Meso- und Mikroebene (Mehrebenenansatz) nehmen wir verschiedene Perspektiven auf Veränderungsprozesse ein und integrieren diese in die Beratung und Umsetzung von Vorhaben.

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