Wasserpolitik

Wasserpolitik
© GIZ/Michael Tsegaye

Gute Regierungsführung ist die Grundlage für ein nachhaltiges Wassermanagement und eine sichere Wasser- und Sanitärversorgung.

 

Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu Sanitärversorgung sind seit dem Jahr 2010 als Menschenrechte anerkannt. Auch die internationalen Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) fordern den Zugang zu Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene für alle sowie den Schutz von Wasserressourcen (SDG 6).

Aktuell haben über 2 Mrd. Menschen (25% der Weltbevölkerung) keinen Zugang zu sicherer Trinkwasserversorgung. 46% der Weltbevölkerung, d.h. rd. 3,6 Milliarden Menschen haben keinen sicheren Zugang zu Sanitärversorgung. Weltweit gelangen rd. 80% der Abwässer ungeklärt in die Ökosysteme und zurück in den Wasserkreislauf, das ist gerade in Anbetracht des Klimawandels und der wachsenden Urbanisierung kritisch. Mangelhafte Wasserversorgung und Abwasserbehandlung sind mit verantwortlich für Armut, wirtschaftliche Stagnation und Krankheiten. Laut UN sterben fast 1.000 Kinder täglich an Durchfallerkrankungen, die durch schmutziges Trinkwasser verursacht werden. Ohne ausreichendes Wasserangebot lassen sich die Ziele der Ernährungssicherung, der Klimaanpassung und der regionalen Stabilität nicht erreichen.

Unklare Verantwortlichkeiten, schwache institutionelle Rahmenbedingungen, mangelnde Rechenschaftslegung und Korruption beeinträchtigen vielerorts die Wasserversorgung: Notwendige Investitionen werden nicht effizient umgesetzt und erreichen nicht die Armen, Gesetze werden nicht durchgesetzt, Infrastruktur wird nicht gewartet. Um das zu ändern, sind neben Investitionen langfristige Reformen im Wassersektor erforderlich.

Im Wassersektor entscheidet sich die Gleichberechtigung der Geschlechter maßgeblich mit. In acht von zehn Haushalten unserer Partnerländer ist die Versorgung der Haushalte mit Wasser tradierte Aufgabe von Frauen und Mädchen. In Abwesenheit entsprechend haushaltsnaher Infrastruktur hindert dies Millionen junger Frauen und Mädchen daran, Zugang zu Bildung zu erhalten und mehr am sozialen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Einbindung von Frauen in Entscheidungen im Wassersektor wird von der deutschen Entwicklungspolitik besonders gefördert.

Die GIZ unterstützt ihre Partner im Auftrag der Bundesregierung bei der Modernisierung ihrer Wasserpolitiken und ihrer Gesetze zur Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Sie begleitet Reformen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene.

Eine Schlüsselrolle spielt dabei das „Integrierte Wasserressourcenmanagement“ (IWRM). Es berücksichtigt ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele in der Wasserwirtschaft zu gleichen Teilen. Eine weitere Leitlinie ist die Stärkung von Verwaltungs-, Finanzierungs- und Betriebsstrukturen. Hier legt die GIZ die Prinzipien guter Regierungsführung zugrunde: Rechenschaftslegung, Transparenz und Partizipation. Vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen sollen von einer verbesserten Versorgung profitieren. Gleichzeitig werden Regulierungsbehörden für Effizienz und Nachhaltigkeit in der Wasserwirtschaft aufgebaut.