FAIR Forward – Künstliche Intelligenz für Alle

Künstliche Intelligenz (KI) ist einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte. Schätzungen zufolge wird er bis 2030 15,7 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen, mehr als 75% des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Vereinigten Staaten. In naher Zukunft werden Staaten, die den Anschluss bei der Nutzung dieser neuen Technologie verlieren, auch mit der globalen wirtschaftlichen Entwicklung nicht mehr Schritt halten können. Zu groß sind die prognostizierten Effizienzgewinne beim Einsatz von KI in unterschiedlichen Sektoren wie Landwirtschaft, Energie, Bildung oder Gesundheit. Das erwartete Wachstum ist exponentiell und KI gilt als zentraler Baustein einer vierten industriellen Revolution: In der Landwirtschaft kann sie eingesetzt werden, um Pflanzenkrankheiten automatisiert zu erkennen. Aufstrebenden lokalen Digital-Firmen kann sie neue Werkzeuge an die Hand geben, um innovative Produkte zu entwickeln und global konkurrenzfähig zu bleiben. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) widmet sich deshalb das Projekt „Künstliche Intelligenz für Alle - FAIR Forward“ der offenen und nachhaltigen Entwicklung und Nutzung von künstlicher Intelligenz und unterstützt dabei besonders Partnerländer in Afrika und Asien.

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Schon jetzt umgibt uns KI in unserem Alltag: Sie leitet den Verkehr und optimiert Warensendungen rund um den Globus. Algorithmen optimieren in Smartphones und im Netz unsere „user experience“, sie bestimmen, was für Informationen Nutzer*innen angezeigt und welche Werbung ihnen präsentiert wird. Sich stetig weiter entwickelnde Sprachassistenten hören auf die Namen „Siri“ oder „Alexa“, reagieren auf Zuruf und sind bereits fester Bestandteil vieler Haushalte.

Afrikanische und einige asiatische Sprachen gehören noch nicht zum Repertoire der beliebten Alltagshelfer und so werden viele Menschen nicht oder nur bedingt von diesen Entwicklungen profitieren. Auch auf staatlicher Ebene sind die Rahmenbedingungen noch unzureichend. So verfügen zum Beispiel nur relativ wenige Staaten in Afrika über eine Datenschutzgesetzgebung, die für den Schutz der Privatsphäre der Bürger*innen im Hinblick auf KI-Anwendungen unerlässlich sind. Im Bereich künstliche Intelligenz finden allerdings in mehreren Staaten Initiativen zur Entwicklung eigener Strategien statt, wobei Mauritius als erster Staat bereits mit einer ausgearbeiteten Strategie aufwarten kann.

Schritte auf dem Weg zu einer florierenden, ethischen und nachhaltigen KI-Industrie

In fünf Partnerländern ist FAIR Forward bereits aktiv: Ghana, Ruanda, Südafrika, Uganda und Indien verfolgen dabei in Kooperation mit der Initiative drei zentrale Ziele:

  • Aufbau, Ausbau und Transfer von Wissen zu KI
  • Verbesserung des Zugangs zu Trainingsdaten und KI-Technologien
  • Entwicklung von politischen Rahmenbedingungen für ethische KI und besseren Datenschutz

Konkret unterstützt FAIR Forward durch den Africa AI Accelerator gemeinsam mit der Entrepreneurship-Initiative Make-IT und Expert*innen vom Ghana Tech Lab und IBM junge Start-Ups, die Innovation im Bereich KI und maschinelles Lernen vorantreiben. Das Projekt begleitet zudem eine Initiative zur Entwicklung von Regulierungsempfehlungen, die von der panafrikanischen Digitalisierungsinitiative Smart Africa verfolgt wird. Parallel dazu unterstützt FAIR Forward UN Global Pulse (ein Projekt der Vereinten Nationen, das die Nutzung von künstlicher Intelligenz für nachhaltige Entwicklung fördert) bei der Entwicklung politischer Rahmenbedingungen in Ghana.

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Sprachkurse für KI

Zusammen mit dem ruandischen Start-Up Umuganda und der Browserfirma Mozilla trägt FAIR Forward zu der Entwicklung von offenen KI Trainingsdatensätzen in der Sprache Kinyarwanda bei. Bisher liegen über 1200 Stunden gesprochene Sprache vor. Die Sammlung von offenen Sprachdaten stärkt das lokale Ökosystem für die Entwicklung von digitalen Anwendungen und Produkten wie Sprachassistenten. FAIR Forward verfolgt das Ziel, mehr Trainingsdaten für zusätzliche afrikanische und asiatische Sprachen wie Luganda in Uganda zu schaffen und diese in Zukunft für lokale KI-Unternehmer*innen offen zur Verfügung zu stellen.

Sektor: Nachhaltige Entwicklung
Region: Ghana, Uganda, Ruanda, Südafrika, Indien
Technologie: Künstliche Intelligenz
Projektstatus: laufend