Korallenriffe, Mangrovenwälder, Seegraswiesen und andere Meeres- und Küstenökosysteme sind Heimat unzähliger Arten und tragen als Kohlenstoffspeicher wesentlich zur Regulierung des Klimas bei. Sie liefern Nahrung, Rohstoffe und Einkommen, schützen Küsten vor Stürmen und Überschwemmungen und bieten Raum für Erholung.
Warum wir intakte Meere, Küsten und Moore brauchen
Meeres- und Küstenökosysteme weltweit sind unter Druck. Das gefährdet nicht nur die biologische Vielfalt, sondern schwächt auch ihren Schutz vor Klimawandel, Hunger und Armut. Ihr Erhalt sichert die Lebensgrundlage eines Drittels der Weltbevölkerung.
Ozean in Zahlen
- 30 Prozent der jährlich vom Menschen produzierten CO2-Emissionen bindet der Ozean
- 90 Prozent der durch den Klimawandel verursachten Wärmeenergie absorbiert der Ozean
- 30–33 Billionen USD/Jahr betragen marine Ökosystemleistungen. Sie bilden die Lebensgrundlage von zahllosen Menschen, besonders an den Küsten unserer Partnerländer
- 200 Millionen Menschen weltweit sichern ihr Einkommen in der Fischerei, vor allem in der Kleinfischerei
- 10 Prozent der Weltbevölkerung sind zur Existenzsicherung auf Fischerei angewiesen.
Außerdem ist der Tourismus an den Küsten für viele Länder eine wichtige Einnahmequelle, die von gesunden Ökosystemen abhängt.
Ozean in Gefahr
Diese vielfältigen Ökosystemleistungen, deren Funktionen unsere Lebensgrundlagen sichern, sind in Gefahr. Wir unterstützen unsere Partner*innen dabei:
- ihre Küsten- und Meeresökosysteme und deren Ökosystemleistungen zu schützen
- diese nachhaltig zu bewirtschaften und
- die Lebensbedingungen der Küstenbevölkerung zu verbessern.
Wir fördern Schutzgebiete und andere flächenbezogene Naturschutzmaßnahmen an Küsten und auf hoher See. So helfen wir bei der Umsetzung des UN-Hochseeschutzabkommen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt der Hohen See.
Ökosystem unter Druck
- Nur 3 Prozent des Ozeans gelten als unberührt
- Mehr als ein Drittel der weltweiten Fischbestände sind überfischt
- Fast zwei Drittel der Korallenriffe sind in ihrem Bestand gefährdet
- Knapp ein Drittel der Mangroven und Seegraswiesen weltweit sind bereits vernichtet
- Nur etwa 8 Prozent des Ozeans sind als Schutzgebiete ausgewiesen und oft existiert dieser Schutz nur auf dem Papier
- Etwa 11 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr im Meer.
Durch den Klimawandel steigt die Oberflächentemperatur des Ozeans, verursacht globale Veränderungen der Lebensbedingungen für marine Arten und stellt eine große Bedrohung für ihr Überleben dar (zum Beispiel Korallen).
„Blaue“ Wertschöpfung
Unser Ziel ist eine nachhaltige und inklusive „Blue Economy“. Diese fördert:
- nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung von Meer und Küsten
- Lebensgrundlagen der Bevölkerung
- Schutz der biologischen Vielfalt und die
- Rechte sowie Beteiligung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften.
Wir berücksichtigen dabei wichtige Synergien und Schnittstellen zu anderen Bereichen, darunter:
- Kreislaufwirtschaft
- Forstwirtschaft
- Landwirtschaft
- Küstenschutz
- Anpassung an den Klimawandel.
Wir konzentrieren uns darauf, die Kapazitäten von Kleinst-, Klein- und mittelständischen Unternehmen für nachhaltige, „blaue“ Wertschöpfungsketten zu verbessern. Dazu gehört, administrative und kaufmännische Fähigkeiten von Küstenbewohnern zu verbessern, den Marktzugang von nachhaltig produzierten Meeresprodukten zu fördern und gemeinsam mit staatlichen Institutionen, dem Finanzsektor und der Privatwirtschaft Finanzierungsmöglichkeiten für nachhaltige Nutzungsformen zu stärken.
Investitionen für eine nachhaltige Meereswirtschaft
„Blue Finance“ verstehen wir als Finanzmittel und Investitionen, die sowohl eine nachhaltige Meereswirtschaft und den Naturschutz fördern, etwas in folgenden Bereichen wie:
- Fischerei
- Aquakultur
- Meeresschutz
- Erneuerbare Energien
- Küsteninfrastruktur
- Tourismus
- Meerestechnik
Wir entwickeln in unseren Partnerländern gemeinsam mit Fachleuten aus dem Finanzsektor, der Privatwirtschaft und dem Naturschutz innovative Finanzmechanismen. Diese bringen nachhaltiges Wirtschaften voran, setzen aber auch den Schutz der Natur in Wert. Dabei müssen lokale Gemeinschaften in Küstenregionen vom Schutz und der nachhaltigen Nutzung ihrer Meeres- und Küstenökosysteme stärker profitieren und in Lösungsmaßnahmen einbezogen werden.
Wir wollen eine Abkehr von schnellen Profiten durch Zerstörung und Übernutzung von natürlichen Ressourcen erreichen, hin zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung für die Menschen und ihre Rechte in unseren Partnerländern.