03.03.2017

Tunesien: Startchancen und Bleibeperspektiven

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat heute in Tunis das Deutsch-Tunesische Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration eröffnet.

Mehr als eine Million Menschen haben in den Jahren 2015 und 2016 in Deutschland Asyl beantragt, nicht für alle besteht die Möglichkeit zu bleiben. Ohnehin interessieren sich viele von ihnen dafür, wie sie in ihre Heimat zurückkehren und dort neu beginnen können.

Für diese Menschen schafft die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH bessere Startchancen. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt sie bei der Rückkehr und Reintegration in ausgewählten Herkunftsländern. Im Mittelpunkt steht dabei die individuelle Beratung zu Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten – sowohl in Deutschland als auch in ihrem Herkunftsland.

So auch im Deutsch-Tunesischen Zentrum für Jobs, Migration und Reintegration, das heute von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller in Tunis eröffnet wurde. Es ergänzt bereits bestehende Beratungsangebote und wird gemeinsam vom Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) – einer Arbeitsgemeinschaft der GIZ und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV/BA) – und der tunesischen Arbeitsagentur ANETI betrieben.

„Wir wollen den Menschen dauerhafte Bleibeperspektiven in Tunesien eröffnen, egal, ob es sich um Rückkehrer aus Deutschland oder die Bevölkerung vor Ort handelt“, erklärt Ralf Sanftenberg, Leiter des Programms Migration für Entwicklung bei der GIZ. „Oft ist ihnen gar nicht bewusst, welche Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sie in Tunesien selbst haben. Besucher bekommen deshalb zum Beispiel Informationen zu Qualifizierungsangeboten und werden bei der Jobsuche in Tunesien unterstützt.“ Auch können Besucher des Zentrums erfahren, wie die GIZ sie über bestehende Programme vor Ort bei der Aus- und Weiterbildung oder der Gründung eines eigenen Unternehmens unterstützen kann. Darüber hinaus berät das Zentrum zu den nötigen Voraussetzungen, um in Deutschland legal arbeiten, studieren oder eine Ausbildung absolvieren zu können.

Bereits heute betreibt das CIM ähnliche Migrationsberatungszentren in Kosovo, Albanien und Serbien, jeweils in Zusammenarbeit mit den lokalen Arbeitsagenturen. In den im April 2015 bzw. Oktober und November 2016 gegründeten Zentren haben bereits fast 30.000 Menschen das Beratungsangebot genutzt, rund 900 Personen haben an Bewerbungstrainings teilgenommen.

Tunesien, Albanien, Serbien und Kosovo sind nur einige von vielen Ländern, in denen die GIZ dazu beiträgt, die Jobchancen und Perspektiven von Menschen zu verbessern: Durch den Beitrag der GIZ und ihrer Partner sind zwischen 2010 und 2015 weltweit fast 900.000 Menschen in Beschäftigung gekommen – und über drei Millionen Menschen konnten ihr Einkommen erhöhen.