05.05.2017

Flucht und Migration: "Afrika sollte ein klarer Schwerpunkt sein"

Warum der Kontinent eine Schlüsselrolle spielt und wie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH dort aktiv ist: Interview mit Albert Engel, Bereichsleiter Afrika.

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Herr Engel, die Themen Afrika und Flüchtlinge stehen derzeit weit oben auf der politischen Agenda. Warum spielt Afrika in diesem Kontext so eine große Rolle? Von welchen Zahlen sprechen wir?

Afrika ist beim Thema Flucht und Migration ein klarer Schwerpunkt. Rund 4,5 Millionen aller 21 Millionen Flüchtlinge weltweit leben dort, vor allem in Ostafrika. Zum Vergleich: In Europa gibt es etwa 2,1 Millionen Flüchtlinge. Hinzu kommen die Binnenvertriebenen, die innerhalb ihres eigenen Landes auf der Flucht sind. In Subsahara-Afrika betrifft das rund zwölf Millionen Menschen, vor allem im Kongo, in Nigeria, Somalia und im Sudan. Zudem leben alleine in Subsahara-Afrika schätzungsweise 15 Millionen internationale Migranten, also Menschen, die ihre Heimat etwa zum Arbeiten verlassen haben.

Wo setzt die Arbeit der GIZ an?

Wir leisten in Afrika schon seit Jahrzehnten Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung. Viele unserer bisherigen Projekte haben einen Bezug zum Thema, denn sie eröffnen den Menschen Zukunftsperspektiven im eigenen Land. Wir verbessern die Lebenssituation der Menschen, zum Beispiel durch nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln oder durch Ausbildung und Berufsperspektiven. In Nigeria etwa konzentrieren wir uns stark auf Jugendliche. Junge Frauen und Männer werden gezielt fortgebildet, um in der Landwirtschaft oder im Bausektor leichter Arbeit zu finden. In Niger unterstützen wir ländliche Gemeinden, indem wir weitere Anbauflächen nutzbar machen. So erhöhen wir das Einkommen der Menschen.


Ganz konkret - was wurde bisher erreicht?

Schauen wir uns beispielhaft Niger an: Rund 3.500 junge Menschen, darunter zurückgekehrte Flüchtlinge und Migranten, haben in Landwirtschaft, Fischerei, Handwerk oder Dienstleistung eine Arbeit gefunden. Insgesamt haben wir mit unserer Arbeit zwischen 2010 und 2015 knapp 1,5 Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene in Afrika erreicht.

Lesen Sie die vollständige Fassung des Interviews in unserem Schwerpunkt Flucht und Migration.