06.11.2017

Klimapolitik: „Globaler Enthusiasmus“

Patricia Espinosa, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, über den Fortschritt beim Klimaschutz und die Rolle der internationalen Zusammenarbeit.

Frau Espinosa, das Paris-Abkommen nimmt alle Länder in die Verantwortung für den Kampf gegen die globale Erwärmung. In Bonn, wo nun die COP 23 beginnt, geht es um seine Ausgestaltung und eine erste Überprüfung. Wie ernst nehmen die Länder den Vertrag?
Sehr ernst. Die Schnelligkeit, mit der das Abkommen in Kraft getreten ist, und die Zahl der Ratifizierungen – derzeit 169 und monatlich kommen weitere hinzu – unterstreichen den globalen Enthusiasmus, der in der Sache herrscht. Und die Länder arbeiten bereits konkret daran, ihre Ziele zu erreichen: Das Wachstum bei den erneuerbaren Energien ist ungebremst.

Was ist mit den Entwicklungs- und Schwellenländern – investieren sie ebenfalls in saubere Energieversorgungssysteme?
Ja, viele von ihnen sehen in erneuerbaren Energien großes Potenzial. 2016 war etwa Jordanien ein herausragendes Beispiel. Indien ebenso – dort wurde der Ramanathapuram-Solarpark im Bundesstaat Tamil Nadu gebaut, mit einer Leistung von 648 Megawatt das bisher größte Photovoltaikprojekt der Welt.

Welche Rolle sehen Sie für Entwicklungsorganisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH bei der Umsetzung des Paris-Abkommens?
Sie spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, neue Formen von Kooperation aufzubauen und risikomindernde und richtungsweisende Technologien wie die erneuerbaren Energien zu fördern. Eine weitere wichtige Aufgabe sehe ich darin, „grüne Finanzierungen“ in Gang zu bringen.

Die Entwicklungsländer sollten Unterstützung vom Green Climate Fund erhalten – einem Fonds, der klimafreundliche Projekte ebenso wie Anpassungsprojekte fördert. Funktioniert dieser Mechanismus inzwischen?
Wir sehen positive Veränderungen, die Finanzierung von Projekten kommt wirklich in Gang. Die Aktivitäten kann jeder auf der Internetseite des Green Climate Fund verfolgen.

Photo: UNclimatechange, Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)

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