21.05.2019

Vom Reißbrett zum Markteintritt: Die Ideen des Innovation Fund

Beim zweiten Innovationswettbewerb der GIZ steht das Finale bevor. Die Gewinner aus der ersten Runde haben dagegen schon erste Erfolge.

Experimente wagen, Ideen entwickeln, digital denken: Diese Ziele verfolgt der Innovation Fund, ein unternehmensweiter Ideenwettbewerb der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Teams, die neben GIZ-Mitarbeiter*innen auch externe Partner in die Entwicklung einbinden, sind eingeladen, neue Impulse zu setzen. Über 120 Ideen wurden 2018 in der zweiten Runde eingereicht. Aus den Vorschlägen wurden sechs ausgewählt, die nun die Aufgabe hatten, innerhalb von sieben Monaten ein Minimum Viable Product, eine erste funktionierende Version für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung, zu entwickeln. Mit den Ansätzen soll die Nutzung von digitalen Ideen für die Entwicklungszusammenarbeit verbessert werden.

Wie weit eine Idee es bringen kann, zeigt ein Blick auf die erste Runde des Innovation Fund im Jahr 2017. Eine weiterentwickelte Idee war „TheIntegrityApp“, die den Ansatz verfolgte, kleinen und mittleren Unternehmen einen besseren Schutz gegen Korruption zu ermöglichen. Mit der mobilen Plattform können die Unternehmen mithilfe einiger Fragen ihre Compliance-Standards selbst überprüfen. Falls es Handlungsbedarf gibt, verlinkt die App direkt auf eine Plattform, auf der die Unternehmen Tipps und Hinweise finden, wie sie sich besser gegen Risiken wappnen können. Seit dem Start im November 2017 haben bereits rund 1.000 Unternehmen weltweit die App eingesetzt. Zusätzlich wurde eine angepasste Version für den brasilianischen öffentlichen Sektor entwickelt, die bereits über 150 Behörden nutzen.

Auch „Groots“ war ein Gewinner des Innovation Fund 2017. Das Projekt verfolgt eine innovative Idee zur Datenerhebung im ländlichen Raum. Dazu hat Groots eine App entwickelt, über die lokale Akteure in ländlichen Gebieten Wissen aus der Region teilen, welches sonst nur schwer zu erfassen ist. Dies können etwa Informationen über die Energieversorgung in entfernten ländlichen Gebieten sein, die so beispielsweise den möglichen Bedarf für Solarenergiesysteme zeigen. Als Kunden können öffentliche Stakeholder und private Unternehmen Zielgruppen identifizieren und die ausgewerteten Daten für die Planung, Durchführung und Evaluierung von Projekten nutzen. Die Befragten, meist gut vernetzte Ladenbesitzer, erhalten dabei vollständige Transparenz über die Verwendung ihrer Daten und können gleichzeitig ihr Wissen vermarkten. Was im Innovation Fund 2017 als grober Prototyp zur Erfassung von Dieselpreisen auf thailändischen Inseln begann, wird nun zu einem eigenständigen Start-up. In einem Pilotprojekt hat Groots bereits mit Toyota zusammengearbeitet, um mit Unterstützung der Autofahrer Daten über den tatsächlichen Benzinverbrauch zu ermitteln.

Für die Teilnehmer*innen der zweiten Runde steht das Finale unmittelbar bevor. Am 22. Mai präsentieren die sechs Teams, die ihre Ideen weiterentwickeln konnten, ihre Ergebnisse der letzten sieben Monate. Die Veranstaltung können Sie hier im Livestream verfolgen.

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