23.04.2020

Moldau: Schutzanzüge für medizinisches Personal statt für Autos

Auch in Moldau stellt das Coronavirus die Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Mit neuen Lösungen stellen Unternehmen medizinische Schutzkleidung her.

Die Corona-Pandemie hat immense Auswirkungen auf Volkswirtschaften weltweit. Unternehmen müssen ihre Produktion aufgrund fehlender Zulieferungen und geringer Nachfrage herunterfahren, Angestellte verlieren ihre Jobs. Wie können Firmen hier reagieren und durch die Krise steuern? Eine kreative Lösung kommt aus Südosteuropa.

In Moldau berät die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das Wirtschaftsministerium, die Investitionsagentur sowie private Unternehmen. Das Ziel: Firmen und somit die Zahl der Arbeitsplätze sollen wachsen. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie erfordert der Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) flexible Ansätze: Nun unterstützt die GIZ Unternehmen dabei, ihre Produktion vorübergehend um die Herstellung medizinischer Schutzkleidung zu erweitern. Drei Automobilzulieferer und eine Textilfirma decken damit mehr als den Bedarf des Landes.

Eine Firma, die üblicherweise Schutzbezüge für Autos herstellt, produziert nun medizinische Ganzkörperanzüge. Diese halten winzigste Luftpartikel ab und schützen Gesundheitspersonal so vor der Ansteckung mit dem Coronavirus. Die Herstellung der Anzüge ist komplex. Die GIZ half bei der Zertifizierung nach europäischen Standards und der Entwicklung der digitalen Schnittmuster. Außerdem stellte sie den Kontakt zu potentiellen Kunden, etwa Krankenhäusern, her. 500.000 dieser aersodoldichten Anzüge haben die Unternehmen bereis hergestellt, knapp ein Fünftel wurde nach Italien und England exportiert. Weitere Produkte sind Schutzvisiere und Mund-Nase-Masken.

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Die Produkte sind qualitativ und preislich konkurrenzfähig und ersetzen importierte Waren. Auf diese Weise werden Arbeitsplätze erhalten, die ansonsten wegen fehlender Aufträge in der Corona-Krise verlorengegangen wären. So konnten bereits über 1.000 Vollzeitstellen erhalten werden, 45 wurden neu geschaffen.

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