30.10.2020

Schauplatz der Zukunft: Städte haben Schlüsselrolle im Klimawandel

Städte stehen vor großen Herausforderungen: Zwei Drittel aller Menschen weltweit werden im Jahr 2050 in Städten leben. Gefragt sind kreative Lösungen für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Städte sind für mehr als 70 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Der Großteil der urbanen Zentren liegt in Küstennähe und ist somit unmittelbar von den negativen Folgen des Klimawandels betroffen. Gleichzeitig wachsen Wirtschaft und Bevölkerung im urbanen Raum rasant. Nachhaltige Entwicklung und effektiver Klimaschutz kann daher nur in und mit Städten geschehen. Diese stehen also vor der Frage, wie sie dieser Verantwortung gerecht werden und Stadtentwicklung nachhaltig gelingen kann. Steigende Anforderungen an eine nachhaltige Infrastruktur und zunehmend knappe kommunale Haushalte erfordern alternative Finanzierungsmöglichkeiten.

Finanzieller „Brückenbauer“ für Städte
Hier setzt die Initiative der C40 Cities Finance Facility (CFF) an: Die CFF ist eine Kooperation des internationalen Städteverbands C40 und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Der Auftrag kommt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). CFF wurde im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 gegründet und unterstützt derzeit 20 Klimaschutzprojekte in siebzehn Städten rund um den Erdball. Sie agiert als „Brückenbauer“ zwischen Städten und Investoren. Im Fokus stehen Wissens- und Lernangebote für Stadtverwaltungen, damit diese passende Finanzierungsinstrumente erschließen und klimafreundliche Infrastrukturprojekte planen können. Die Erfahrungen werden dann über den Städteverband mit Kommunen weltweit geteilt. 

25 Kilometer Fahrrad-Autobahn 
Erste Erfolge gibt es beispielsweise in Bogotá: In der kolumbianischen Hauptstadt wird ab 2021 eine 25 Kilometer lange Fahrrad-Autobahn gebaut, die den CO2-Ausstoß bis 2050 um 182.000 Tonnen CO2 reduzieren soll. Wie hoch der Bedarf an solchen Maßnahmen ist, zeigt eine aktuelle Studie über Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweite Entwicklung von Städten und Mobilität: Knapp 90 Prozent der Befragten sagten, dass Städte mehr in Fahrrad- und Fußgängerwege investieren sollten. So seien Laufen, Fahrrad fahren und öffentliche Verkehrsmittel die wichtigsten Fortbewegungsmöglichkeiten der Zukunft. 

CFF erhält UN Global Climate Action Award
Anerkennung für die Ergebnisse hat die CFF nun auch von den Vereinten Nationen erhalten. Diese gaben am 27. Oktober die Gewinner des UN Global Climate Action Awards 2020 bekannt, der die weltweit innovativsten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels würdigt. CFF erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Finanzierung klimafreundlicher Investitionen“.
 

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