© GIZ/Mulugeta Gebrekidan

20.05.2022

Tag der Biodiversität: Natur- und Artenschutz sichert das Überleben der Menschheit

Das Artensterben bedroht nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch uns Menschen. Die GIZ setzt sich deshalb weltweit für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein.

Jeden Tag gehen bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten verloren. Dadurch verändern sich Ökosysteme unwiderruflich. Das schadet der Natur, dem Klima und der Menschheit. Ingrid-Gabriela Hoven, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, erläutert die Zusammenhänge: „Gesunde Ökosysteme liefern Nahrung, Medizin, Lebensraum und beugen den Folgen des Klimawandels vor. Daher müssen wir sie schützen.“ Dazu kommt: Wer Biodiversität schützt, schützt auch gleichzeitig vor Pandemien. Denn die meisten Infektionskrankheiten gehen vom Tier auf den Menschen über, vor allem dort, wo der Mensch die Natur zerstört und in die Lebensräume von Tieren vordringt.

Weltweiter Schutz für Wälder und Arten

Die GIZ setzt sich weltweit zum Schutz der Biodiversität ein. Ein Schwerpunkt dabei liegt auf natürlichen Wäldern und Flächen. Allein im vergangenen Jahr trug die GIZ dazu bei, rund 600.000 Quadratkilometer Naturschutzgebiete besser zu schützen – eine Fläche etwa so groß wie Frankreich. Rund sechs Millionen Menschen profitieren davon, etwa indem ihr Lebensraum besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt ist und Einkommensmöglichkeiten aufgebaut und erhalten werden. „Nachhaltiger Naturschutz gelingt nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort. So wird er ein Gewinn für Natur, Tiere und Menschen“, erklärt Ingrid-Gabriela Hoven.

Äthiopien: Seide statt Feuerholz

Wie das geht, zeigt ein Beispiel aus Äthiopien: Im Süden des Landes ist es eine traditionelle Aufgabe der Frauen, Feuerholz zu sammeln und auf dem Markt zu verkaufen. Oft mangelt es an Einkommensalternativen. Das schadet den Wäldern und den Menschen gleichermaßen. Denn Feuerholz sammeln ist nicht nur illegal, sondern durch die im Nationalpark lebenden Wildtiere auch gefährlich.

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In den Dörfern am Rande des Nationalparks fördert die GIZ im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums die nachhaltige Nutzung der Wälder durch die Dorfbewohnerinnen. Sie werden dabei unterstützt, Seide für den lokalen Markt herzustellen, statt Feuerholz zu sammeln. So haben sie ein legales, sicheres und naturschonendes Einkommen für sich und ihre Familien. Die Frauen züchten die Seidenraupen hierfür nur in einem begrenzten Teil des Waldes, den sie auch von schädlichen Pflanzen befreien. So tragen sie zum Schutz des Nationalparks bei. Die GIZ hat die Frauen außerdem in Techniken der Seidenproduktion geschult, ihnen Ausrüstung wie Spinnräder bereitgestellt und Kontakte zu einem lokalen Unternehmen vermittelt, das Seide verkauft. Das Einkommen der Frauen ist so um ein Vielfaches gestiegen.

Wie der Wald geschützt wird und sich gleichzeitig das Leben der Dorfbewohnerinnen verändert hat, zeigt dieses Video:

Ein seidener Faden der Hoffnung