Ausgangssituation
In Nepal ist der Zugang zu Energie und modernen Energiedienstleistungen unzureichend, die Nutzung von Energie ineffizient. Biomasse ist mit 87 Prozent die anteilig größte Energiequelle. Rund 65 Prozent der Bevölkerung verfügen über Zugang zu Elektrizität.
Die Elektrizitätsversorgung ist durch Stromabschaltungen von bis zu 16 Stunden pro Tag beeinträchtigt. Aufgrund steigender Stromnachfrage und Verzögerungen beim Bau neuer Wasserkraftwerke und Übertragungskapazitäten ist mittelfristig keine Verbesserung der Situation zu erwarten. Bei der Übertragung und Verteilung von Strom kommt es zu unverhältnismäßig großen Verlusten. Verbrauchertarife sind nicht kostendeckend und bieten damit nicht genügend Anreize zur effizienten Stromnutzung.
Die Stromknappheit zwingt Industrie und Handel zunehmend auf eigene Stromversorgung durch Dieselgeneratoren auszuweichen, was zum verstärkten Import fossiler Treibstoffe führt. Die traditionelle Verwendung von Biomasse in offenen Feuerstellen hat aufgrund starker Rauchgasentwicklung und Verbrennungsgefahren ernstzunehmende gesundheitliche Folgen und trägt darüber hinaus zu Entwaldung und klimarelevanten Ruß -Emissionen bei.
Ziele
Die Energienutzung für konsumtive und produktive Zwecke ist effizienter. Die effiziente Nutzung von Energie ist Bestandteil der nationalen Energiestrategie Nepals. Industrieunternehmen und Banken lassen sich von Energieauditoren beraten.
Vorgehensweise
Das Vorhaben arbeitet in drei Handlungsfeldern:
1. Das Water and Energy Commission Secretariat (WECS) wird dabei unterstützt, eine nationale Strategien zur effizienten Nutzung von Energie, einschließlich Biomasse, und ein nationales Energieinformationssystem einzuführen.
2. Das Vorhaben fördert die Verbreitung verbesserter Kochherde zur effizienteren Nutzung von Biomasse sowie die effiziente Nutzung von Elektrizität durch die Einführung von Energieeffizienzlabels und -standards.
3. Die nepalesische Industrie- und Handelskammer wird dabei unterstützt, Energieauditoren auszubilden und einzusetzen. Die Auditoren beraten energieintensive Industrieunternehmen, wie sie ihre Produktionsprozesse energieeffizienter und ökonomischer gestalten können.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
• Das Thema Energieeffizienz wurde in den Entwurf der nationalen Energiestrategie aufgenommen.
• Führende Experten nationaler Einrichtungen beteiligen sich an der Erarbeitung der Biomasseenergie- und der Energieeffizienzstrategie.
• Ein Energieinformationssystem wurde eingerichtet.
• Ein Testlabor für Biomasseherde wurde eingerichtet, neue verbesserte Herdmodelle wurden eingeführt. Die lokale Produktion von Kochherden wurde professionalisiert.
• Die Industrie- und Handelskammern bieten Energieeffizienzdienstleistungen an. 45 Energieauditoren wurden nach zertifizierten Standards ausgebildet. In 23 besonders energieintensiven Branchen wurden Energieaudits durchgeführt.
• Banken sind bereit, Energieeffizienzmaßnahmen der Industrie zu finanzieren.